Zu Ostern scheint fast überall in Deutschland die Sonne, doch können Staus, volle Züge und überlastete Flughäfen die Reiselust trüben. Denn der Wegfall vieler Corona-Beschränkungen treibt viele Menschen in die Ferne. „Es ist das passende Ostereier-Suchwetter“, sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag. „Die Eier werden weder schmelzen, weil es zu warm ist, noch von Schnee versteckt sein oder von Regen nass werden.“ Stattdessen gebe es Sonnenschein und ein paar Wolken, verspricht der Meteorologe. Es soll aber auch etwas kühler als in den vergangenen Tagen werden.
Wer allerdings eine Reise antritt oder einen Ausflug plant, sollte mehr Zeit als üblich einkalkulieren. Beliebte Ziele sind neben den Wintersportgebieten in den Alpen auch Ost- und Nordsee. In den vergangenen beiden Jahren waren wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Leute unterwegs. Nun rechnet der ADAC wieder mit mehr Reisewilligen. So viele wie vor Corona werden es aber auch dieses Jahr wohl nicht sein.
Die Deutsche Bahn hat rund um Ostern ihr Sitzplatzangebot ausgebaut. Bis zum 24. April werden 50 zusätzliche Züge vor allem auf stark nachgefragten Verbindungen im Einsatz sein, etwa zwischen Berlin und München sowie zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin. „Wir haben eine erheblich stärkere Nachfrage als im letzten Jahr zu dieser Zeit“, sagte DB-Fernverkehrschef Michael Peterson. An stark besuchten Hauptbahnhöfen wie Frankfurt, Berlin, München und Köln wird mehr Personal eingesetzt, um Fahrgästen beim Um- und Einsteigen zu helfen.
Auf längere Wartezeiten und Verspätungen am Osterwochenende müssen sich Flugpassagiere einstellen - so auch am Frankfurter Flughafen. „Aufgrund des hohen Passagieraufkommens ist das nicht auszuschließen“, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag. Über die Feiertage rechne er im Schnitt mit bis zu 170 000 Passagieren am Tag. Täglich würden etwa 1100 Maschinen starten und landen. „In Stoßzeiten kann das Aufkommen dann schon den Vor-Corona-Zeiten entsprechen“, sagte der Sprecher. Vor Beginn der Pandemie hatte es auch schon über 240 000 Gäste an einem Tag gegeben.
Zum Auftakt der Osterferien in einigen Bundesländern flogen bereits wieder mehr Menschen von deutschen Flughäfen. In der Woche vom 4. bis zum 10. April nutzten 2,9 Millionen Passagiere die Einrichtungen zu An- oder Abflug, wie der Branchenverband ADV am Donnerstag berichtete. Das waren rund 400 000 Personen mehr als in der Woche zuvor. Im Vergleich zur entsprechenden Kalenderwoche des Vorjahres hat sich die Zahl fast vervierfacht, lag aber noch 42,3 Prozent unter dem Aufkommen der Vergleichswoche im Vor-Corona-Jahr 2019. Näher ans Vorkrisenniveau waren die Airports dieses Jahr noch nicht gekommen.