Deutschland

Bundesregierung senkt Wachstumsprognose auf 2,2 Prozent

Lesezeit: 1 min
23.04.2022 09:59  Aktualisiert: 23.04.2022 09:59
Die Bundesregierung geht für das laufende Jahr von einem deutlichen schwächeren Wachstum der deutschen Wirtschaft aus als noch am Jahresbeginn angenommen.
Bundesregierung senkt Wachstumsprognose auf 2,2 Prozent
Wirtschaftsminister Habeck und Kanzler Scholz: Die Bundesregierung erwartet nur noch ein geringeres Wirtschaftswachstum. (Foto: dpa)
Foto: Annegret Hilse

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In seiner Frühjahrsprojektion rechnet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für 2022 mit einer preisbereinigten Zunahme des Bruttoinlandsproduktes um 2,2 Prozent, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr. Das sind 1,4 Prozentpunkte weniger als im Januar im Jahreswirtschaftsbericht angenommen.

"Eine Verschlechterung der aktuellen Lage - vor allem mit Blick auf die Energieversorgung - könnte die Konjunkturerwartungen nochmal dämpfen", hieß es in Regierungskreisen weiter. Für das kommende Jahr werde die Wachstumserwartung mit 2,5 Prozent etwas höher angesetzt als noch zum Jahresanfang angenommen.

Habeck legt die Frühjahrsprojektion am Mittwoch vor. Die Bundesregierung gehe weiterhin - vor allem aufgrund der aufgehobenen Corona-Beschränkungen - von einem Wachstum aus, wurde in den Regierungskreisen unterstrichen. Dies zeige, dass die Wirtschaft robust und ihre Widerstandsfähigkeit hoch sei.

"Dennoch sind die Risiken für die Konjunktur deutlich", hieß es weiter. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie komme durch den Ukraine-Krieg eine neue Belastung mit substanziellen Risiken hinzu. Dies gelte insbesondere für Preisdruck und Lieferketten. Entsprechend seien auch die Prognosen mit Unsicherheit behaftet.

In der Bundesregierung wurde zudem darauf verwiesen, dass ein zweites Entlastungspaket bei den Energiekosten auf dem Weg sei und im April auch ein Schutzschild für vom Krieg betroffene Unternehmen verabschiedet worden sei. Damit werde die Wirtschaft gezielt unterstützt. Die einzelnen Programmteile des Schutzschilds würden Schritt für Schritt umgesetzt.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar und den wirtschaftlichen Auswirkungen wie drastisch gestiegenen Energiepreisen haben zahlreiche Wirtschaftsforscher ihre Prognosen gesenkt. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gingen in ihrer Gemeinschaftsdiagnose vor zehn Tagen von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 2,7 Prozent in diesem Jahr und um 3,1 Prozent im kommenden Jahr aus.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...