Aus Solidarität zu den niederländischen Bauern: Nach den Protesten der niederländischen Landwirte gegen die geplante Stickstoffverordnung, fuhren am Wochenende auch deutsche Bauern bundesweit mit ihren Traktoren auf die Straße, um friedlich zu protestieren und auf diesem Wege die Proteste ihrer niederländischen Kollegen zu unterstützen. Heute sollen die Proteste fortgesetzt und ausgeweitet werden.
Bereits am Wochenende sind rund ein Dutzend Landwirte aus NRW über die Grenze gefahren und haben sich mit ihren niederländischen Kollegen zusammengeschlossen und Straßen blockiert. Aber nicht nur in den an Holland grenzenden Bundesländern NRW und Niedersachsen protestierten deutsche Bauern, sondern auch in Bayern, Hamburg und Sachsen.
Auch mit dabei Markus Blömer. Er besitzt einen Hof in Rhede im westlichen Münsterland nahe der niederländischen Grenze und hat Angst, dass künftig auch in Deutschland Ähnliches passiert wie in den Niederlanden. Dabei beklagt er, dass die vielen vom Staat auferlegten Regeln in der Tierhaltung und Düngung die Landwirte auch hier in Deutschland in die Existenznot trieben.
Viele der deutschen Bauern, die sich an den holländischen Protesten beteiligten, und Autobahnbrücken besetzten oder Kreisverkehre blockierten, fühlen sich als Berufsgruppe vom Staat im Stich gelassen. Bereits jetzt beklagen sie die Ausweitung der Roten Gebiete oder Pflanzenschutzbedingungen in Naturschutzgebieten. Rote Gebiete sind Flächen, bei denen der Nitratgehalt des Grundwassers höher ist als 50 mg pro Liter. Deshalb wird dort die Stickstoffdüngung stärker eingeschränkt.
Der Hintergrund: Am Freitag hatte der Bundesrat einer Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung Nitrat belasteter Gebiete (AVV) zugestimmt, die auch Änderungen der Düngeverordnungen vorsehen. Viele Landwirte sind deshalb in Sorge. Sie erwarten eine lange Phase mit Rechtsunsicherheiten.
Außerdem wehren sie sich dagegen, die alleinige Verantwortung für die Nitratbelastung zu tragen. Deshalb könnten künftig Demonstrationen und Blockaden wie in den Niederlanden auch in Deutschland anstehen.