Teile des britischen Stromnetzes drohten in der vergangenen Woche angesichts der starken Hitze zu kollabieren. Wie Javier Blas, ein Bloomberg-Kolumnist für Energie und Rohstoffe, berichtet, soll der östliche Teil der britischen Hauptstadt am 20. Juli für kurze Zeit von einer Störung des Stromnetzes betroffen gewesen sein, als Klimaanlagen hochgefahren wurden und dadurch der Strombedarf anstieg.
Britische Energieversorger hatten demnach Probleme, Strom aus anderen Quellen aus dem Netz zu ziehen. Sie verließen sich auf Belgien, welches die Stromversorgung mithilfe eines Unterwasserkabels im Ärmelkanal schließlich gewährleisten konnte.
Die Intervention der Belgier trieb die Strompreise auf ein Rekordhoch von 9.724,54 Pfund (etwa 11.685 US-Dollar) pro Megawattstunde. Dies sind mehr als 5.000 Prozent gegenüber durchschnittlichen Strompreisen von rund 178 Pfund (ca. 215 US-Dollar) pro Megawattstunde.
Blas zufolge habe sich die Krise „leise im Kontrollraum des britischen Stromsystems abgespielt“. „Dies zeigt die wachsende Verwundbarkeit von Energietransportnetzen – Stromnetzen sowie Gas- und Ölpipelines – in weiten Teilen der industrialisierten Welt nach Jahren geringer Investitionen und Widerstands der Bürger.“ Die britischen Energieversorger zahlten etwa 60 Minuten lang die rekordhohe Strompreise aus Verzweiflung, um das Netz stabil zu halten und große Abschaltungen zu vermeiden.