Politik

EU-Freihandel mit Kanada: Rumänien macht Visa-Freiheit zur Bedingung

Das kürzlich unterzeichnete Freihandelsabkommen der EU mit Kanada könnte an Rumänien scheitern: Solange es für Rumänen keine Visa-Freiheit nach Kanada gibt, will das rumänische Parlament das Abkommen nicht ratifizieren.
28.10.2013 00:52
Lesezeit: 1 min

Rumäniens Außenminister Titus Corlatean sagte während eines Besuches in Washington, er glaube nicht, dass das Freihandelsabkommen (mehr hier) im rumänischen Parlament ratifiziert wird. Zumindest so lange nicht, bis für alle Rumänen die Einreise-Bestimmungen in Kanada fallen.

Rumänien wolle nur die Gleichstellung mit Tschechien, deren Visa-Bestimmungen für Kanada in den kommenden Tagen aufgehoben werden. Das versprach zumindest der kanadische Premierminister Stephen Harper den Tschechen, als er vergangene Woche das Freihandelsabkommen in Brüssel unterzeichnete, berichtet EUObserver.

Tschechien hat angekündigt, die Ratifizierung zu verzögern, sollten die versprochenen Visa-Bestimmungen nicht gelockert werden. Von 2007 bis 2009 gab es bereits eine Zeit der Reisefreiheit für Tschechen in Kanada. Diese Lockerung wurde aufgehoben, weil zu viele Roma-Asylbewerber über Tschechien nach Kanada einreisten. Doch die „positiven Entwicklungen“ im Umgang mit den Asylsuchenden, so die Kanadier, führen jetzt zu einer erneuten Lockerung.

Währenddessen kündigt Marie-Anne Coninsx, Botschafterin der EU in Kanada, an, dass Teile des Freihandelsabkommens schon früher in Kraft treten könnten. Welche Teile dabei gemeint sein könnten, verriet sie jedoch nicht.

Alle 28 europäischen Parlamente plus die kanadische Regierung müssen dem Abkommen zustimmen, bevor es eingeführt werden kann. Das wird frühestens im Jahr 2015 passieren. Es gilt als Vorläufer eines noch größeren Abkommens zwischen den USA und der EU.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...