Politik

Engländer berichten über Putins Fluchtszenario

Englische Medien wollen wissen, dass es bereits einen Fluchtplan für Wladimir Putin im Fall einer Kriegsniederlage gibt.
08.08.2022 13:03
Lesezeit: 1 min

Eine Horrorvorstellung und ultima ratio für jeden Autokraten: Die Flucht aus dem eigenen Land. Wie die britische Boulevardzeitung Daily Mail berichtet, wäre Kremlchef Wladimir Putin im Falle einer Kriegsniederlage gegen die Ukraine höchstwahrscheinlich gezwungen, sein Land zu verlassen. Deshalb gebe es bereits einen detaillierten Fluchtplan, um Putin sicher aus Russland zu bringen.

Die Daily Mail beruft sich dabei auf einen Kanal des Messenger-Dienstes Telegram, der interne Informationen über den Kreml verbreitet. Dabei werden zwei Möglichkeiten aufgezeigt, und auch der widersprüchlich kolportierte Gesundheitszustand Putins berücksichtigt.

Danach würde Wladimir Putin das Land mit seiner Familie verlassen, allerdings vorher noch einen Machthaber einsetzen, der sein volles Vertrauen genieße.

Flucht ins Exil

Als ein mögliches Ziel seiner Flucht ins Exil – immer nach Informationen der Daily Mail – wird Syrien genannt. Es ist der Staat, der Russland am nächsten steht und der dortige Diktator Bashar al-Assad ist Putin zu Dank verpflichtet, weil dieser ihm 2015 entscheidend geholfen hat, den Bürgerkrieg niederzuschlagen.

Allerdings müsste Putin dann den türkischen Luftraum überfliegen. Und sollte Recep Tayyip Erdogan das verbieten, immerhin ist die Türkei ein Nato-Mitgliedstaat, könnte das zu Komplikationen führen. Zwar dürfte Erdogan nichts dagegen haben, auch weil er trotz Nato-Mitgliedschaft und einigen Kontroversen, daran interessiert ist, freundliche Beziehungen zu Russland zu pflegen.

Sollte aber eine Flucht über den türkischen Luftraum nicht möglich sein, so bliebe ihm immer noch der Iran als ein sicherer Zufluchtshafen. Dafür müsste er nicht den türkischen Luftraum überfliegen und das Land ist weder Nato-Mitglied noch pflegt es enge Beziehungen zu westlichen Ländern.

Putin als Druckmittel

Die Daily Mail geht davon aus, dass es für beide Länder, für Syrien und für den Iran, vorteilshaft sei, Putin Exil zu gewähren. Nicht zuletzt deshalb, immer unter Berufung des kremlnahen Telegram-Kanals, ihn als Druckmittel oder als „Austauschware“ in der Hinterhand zu haben.

Auch berichtet das britische Boulevardblatt, dass der russische Geheimdienst, Syrien und den Iran bereits kontaktiert und über ein mögliches Exil Putins verhandelt habe. Bleibt nur noch abzuwarten, was in Zukunft passiert. (ps)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...

DWN
Politik
Politik Nato-Chef Rutte: Wie sich ein Angriff Russlands verhindern lässt
23.12.2025

Ein Nato-Generalsekretär, der von Gefahr spricht, wählt seine Worte nicht leichtfertig. Mark Rutte zeichnet das Bild eines Russland, das...