Michael Burry, jener Hedgefonds-Manager, der berühmt wurde, weil er vor der Finanzkrise 2008 gegen den US-Immobilienmarkt wettete, gab gestern in einer Wertpapiererklärung bekannt, dass er sich im letzten Quartal fast vollständig aus Aktien zurückgezogen hat.
Aus den Unterlagen seiner Firma Scion Asset Management LLC, einem Hedgefonds, geht hervor, dass er zum 30. Juni nur noch die Aktie eines einzigen Unternehmens im Depot hielt: der GEO Group, einem Betreiber von Privatgefängnissen mit Sitz in Boca Raton, Florida.
Die GEO-Aktien stiegen nach dieser Nachricht um 11 %. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, besaß Scion am Ende des zweiten Quartals Aktien des Unternehmens im Wert von 3,3 Millionen Dollar.
Bei der letzten Veröffentlichung Ende März umfasste das Portfolio von Scion Aktien im Gesamtwert von mehr als 165 Millionen Dollar, darunter die bekannten Titel Alphabet, Booking Holdings, Meta Platforms und Bristol Myers-Squibb.
„Die Dummheit ist zurück“
Auf Twitter offenbarte Burry in der Vergangenheit öfter seine pessimistische Sicht auf die Märkte. In einem mittlerweile gelöschten Tweet aus dem Mai steht etwa: „Wie ich schon 2008 sagte: Es ist wie bei einem Flugzeugabsturz. Es tut weh, es ist nicht lustig, und ich lächle nicht“, wie das WSJ berichet. Am 4. August tweetete er: „Die Dummheit ist zurück“.
Michael Burry erreichte spätestens mit seiner Wette gegen den Immobilienmarkt internationale Bekanntheit, da diese im Buch und dem anschließenden Film „The Big Short“ verewigt wurde.
Dass Michael Burry sein Portfolio immer weiter reduzierte, haben die Deutschen Wirtschaftsnachrichten schon im November 2021 berichtet. Damals setzte Burry noch auf spezielle Aktien aus der Rüstungsindustrie, der Biotechbranche und der Ölbranche.
Der Schritt, das Portfolio nun quasi ganz aufzulösen, kommt dennoch überraschen. Dabei ist Burry bei Weitem nicht der einzige Starinvestor, der in letzter Zeit einen Crash vorhergesagt hat.