Junk Food - das ist das Essen der Armen.
Auf die hat es nun die mexikanische Regierung abgesehen: Sie will am Verkauf der Massen-Produkte mitverdienen.
Vergangene Woche hat das mexikanische Unterhaus bereits die entsprechende Steuer auf Junk Food gebilligt. Nun ist es am Senat, der neuen Steuer zuzustimmen. Die Steuer ist Teil eines großen Reform-Paketes der Regierung. Der Gesetzesentwurf für die Junk Food-Steuer sieht zum Beispiel eine Sondersteuer auf abgepackte Lebensmittel in Höhe von 5 Prozent vor, wenn diese mehr als 275 Kalorien je 100 Gramm enthalten. Der Preis für Soft Drinks soll sich um 8 Cent pro Liter erhöhen.
Hamburger und Tacos nicht besteuert
Bis zu 20 Millionen Dollar sollen dadurch zusätzlich in die Kassen gespült werden, so der Business Insider. Hamburger und Tacos sind allerdings von der Steuer ausgenommen. Ob die Mexikaner aber aufgrund der die Steuer tatsächlich weniger häufig zu Junk Food greifen werden, wird sich erst noch zeigen müssen.
Von der Opposition kam nun sogar der Vorschlag, die Sondersteuer noch vor der Einführung von 5 auf 8 Prozent zu erhöhen. Bis Ende des Monats muss der Senat nun über die Reformen entscheiden. Auf die Frage, ob die Regierungspartei (PRI) die vorgeschlagene Anhebung der zukünftigen Steuer billigen werde, sagte Emilio Gamboa Reuters „Die PRI wird das zweifelsohne unterstützen.“ Gamboa ist der Chef der PRI im Senat.
Abgesehen von den zusätzlichen Steuereinnahmen will die mexikanische Regierung auch den Konsum des Junk Foods reduzieren. 71 Prozent der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder in Mexiko leiden an Übergewicht oder Fettleibigkeit. Mexiko ist das Land mit den meisten Übergewichtigsten.
Internationale Relevanz
Viele Krankheitsbilder werden gestiegen Zucker- und Fettkonsums in Verbindung gebracht. Neben Übergewicht und Fettleibigkeit sind nur die schnellsten Folgen. Aber auch das Risiko, an Diabetes Typ 2 oder auch Krebs zu erkranken, ist erhöht. Die Universität von Oxford schätzt, dass eine Steuer auf ungesundes Essen jedes Jahr allein in Großbritannien bis zu 3.000 Leben retten kann.
New Yorks Bürgermeister Bloomberg hatte deshalb versucht, den immensen Konsum von Soft Drinks zu stoppen. Im September vergangenen Jahres hatte die Stadtverwaltung ein Verbot von XXL-Softdrinks erlassen. Doch kurz bevor dieses Gesetz in Kraft treten sollte, stoppte ein Gericht in New York das Verbot.
In den USA hat sich gezeigt, dass vor allem Besitzer von Essensmarken in den Super-Märkten auf Junk Food zurückgreifen.
Die Reichen gehen zu Whole Foods oder anderen Bio-Märkten, die in den USA astronomisch teuer sind.
Die Entwicklung zeigt: Anstatt die Wurzeln zu beseitigen - nämlich das dramatische Ansteigen der Armut - fällt den Schulden-Staaten nichts anderes ein als eine neue Steuer.
Das Ergebnis: Die Reichen leben länger, Arme sterben früher (mehr dazu hier).