Politik

Vorteil für Reiche: Bank-Analystin plädiert für persönliches CO2-Budget

Eine Analystin der niederländischen Großbank Rabobank fordert die Schaffung persönlicher CO2-Budgets. Wohlhabende Bürger könnten der ärmeren Bevölkerung einen Teil ihres Budgets abkaufen, so der Gedanke.
11.09.2022 09:04
Aktualisiert: 11.09.2022 09:04
Lesezeit: 1 min

Eine Ökonomin der niederländischen Rabobank plädierte in einer Radiosendung für ein persönliches CO2-Budget. Wie das Portal Metro Nieuws berichtet, schlägt sie vor, dass wohlhabendere Menschen „CO2-Rechte“ von Menschen mit weniger Vermögen kaufen können.

Die Idee eines persönlichen CO2-Budgets ist nicht neu. Um weniger zu emittieren, müssten alle gleich viel maximal emittieren, meinen die Befürworter der Idee. Wer mehr als dieses Maximum emittieren möchte, kann sich ein CO2-Budget von anderen kaufen, die ihren eigenen CO2-Topf nicht verbrauchen, weil sie nachhaltig leben.

Barbara Baarsma hat in ihren eigenen Worten erklärt, wie sie sich diesen Plan für CO2-Emissionsrechte vorstellt. „Was wäre, wenn wir alle verbleibenden Rechte, die wir noch haben, wenn es um CO2- und andere Treibhausgasemissionen geht, unter allen verteilen?“, schlug sie vor. „Dass jeder Haushalt oder jeder Bürger eine bestimmte Menge an Emissionsrechten bekommt. Damit wir zum Beispiel nicht mehr als unser Limit pro Jahr emittieren.“

Aber angenommen, Sie möchten trotzdem mehr emittieren, weil Sie zum Beispiel viel fliegen? Baarsma hat dafür die folgende Lösung. „Jemand, der nicht fliegen will, weil er zum Beispiel kein Geld dafür hat, verkauft mir Emissionsrechte. Und dafür wird er etwas mehr Geld bekommen. So können auch Menschen mit schmalem Geldbeutel am Greening etwas verdienen.“

Heftige Kritik

Auf Twitter wurde Baarsmas Idee eifrig aufgegriffen, vor allem im negativen Sinne, berichtet Metro Nieuws. Viele Menschen sehen den Plan als Auftakt zu einer „unglaublich schelmischen Klassengesellschaftsidee“, wie Tim Hofman es nennt. Andere nennen die Idee „krank“. „Die Reichen können einfach weiterfliegen, wenn die Armen bald ihre CO2-Rechte verkaufen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...