Politik

Paris brüskiert Brüssel: Konservative wollen EU-Referendum

Die Pariser Eliten wollen Marine Le Pen den Wind aus den Segeln nehmen: Sie fordern die Rückführung von Kompetenzen aus Brüssel auf die nationale Ebene - und ein Referendum über den Verbleib Frankreichs in der EU.
08.11.2013 03:01
Lesezeit: 1 min

Die konservative frühere Justizministerin Rachida Dati fordert ein EU-Referendum für Frankreich. Ausdrücklich lobt sie den britischen Premier David Cameron, der seinem Volk bereits ein Referendum in Aussicht gestellt hat.

„Wenn [David Cameron] den Briten ein Referendum über den Verbleib Großbritannien in der EU anbietet, dann handelt er verantwortungsvoll“, zitiert Le Figaro die konservative Abgeordnete der konservativen UMP.

Cameron hatte vorgeschlagen, bestimmte Kompetenzen aus Brüssel auf die nationale Ebene zurückzuholen. „Das wollen wir auch! Wie David Cameron glauben wir, dass die Zukunft Europas davon abhängt“, sagte Dati. In diesem Geist müsse die „sinnvolle Deregulierung“ vorangetrieben werden.

„Es ist notwendig, [die EU-Regulierungen] zu vereinfachen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen zu erhöhen, vor allem der kleinen und mittleren Unternehmen. Doch diese Vereinfachung darf nicht zum Schaden der Angestellten oder der Sicherheit der Privatsphäre der Bürger unternommen werden.“

Die UMP dürfe bei der Europa-Politik nicht weiter zögern. Beim Thema Europa forderten die Franzosen eine „realistische Revolution“, so Dati. Man müsse auf die Bürger hören.

Der Front National (FN) hatte im Oktober überraschend eine Kantonalwahl gewonnen. Grund dafür ist unter anderem dessen Eintreten für einen Euro-Austritt Frankreichs. FN-Chefin Marine Le Pen gilt als aussichtsreichste Gegnerin von Präsident Francois Hollande bei der nächsten Wahl eines französischen Präsidenten (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...