Finanzen

Der kranke Mann: Frankreich verliert den Anschluss an Europa

Deutschland, Italien und Spanien vergrößern den wirtschaftlichen Abstand zu Frankreich. Die Konjunktur der Franzosen stagniert aufgrund des Unwillens der Regierung, grundlegende Reformen einzuleiten. Der politische Stillstand in Frankreich ist ein ernstes Risiko für Europa.
03.01.2014 02:12
Lesezeit: 1 min

Der Einkaufsmanager-Index (PMI) für Frankreich sorgt zu Beginn des neuen Jahres für Beunruhigung, denn er liegt weit hinter den Werten der wirtschaftlich vergleichbaren Länder Deutschland, Italien und Spanien zurück. Mit 47 Punkten liegt er auf dem niedrigsten Stand seit sieben Monaten und 5,7 Punkte unter dem Durchschnitt der Euro-Staaten, berichtet der Finanzinformations-Dienstleister Markit.

Im Vergleich mit Deutschland kommt die Distanz am deutlichsten zum Vorschein: Der Einkaufsmanager-Index Deutschlands liegt derzeit bei 53,4 Punkten.

Der steile Abschwung Frankreichs „ist auf die sich ausweitenden Exportverluste zurückzuführen“, sagte Markit-Chef Chris Williamson. Die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs sei der Schlüssel zur wirtschaftlichen Entwicklung. Die französische Handwerksbranche müsse die Fehler addressieren, um zu den konkurrierenden Staaten aufschließen zu können.

Der Think Tank Lisbon Council for Economic Competitiveness and Social Renewal nennt Frankreich den „neuen kranken Mann Europas“. Staatschef Hollande will das Land durch höhere Steuern wieder auf Kurs bringen (mehr hier). Von Strukturreformen hält er nichts. Wirtschaftsprognosen zufolge wird das französische BIP 2014 nicht mehr als 0,5 bis 1 Prozent wachsen.

Die französische „Aversion“ für politische Reformen sind ein „ernstzunehmendes Problem“ für Europa, warnte der Lisbon Council.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

 

DWN
Immobilien
Immobilien SOS Energetische Sanierung: Bei Wohnimmobilien geht zu viel Energie verloren
12.03.2025

Es gibt einen massiven Sanierungsbedarf im deutschen Wohnmarkt: Der „Sanierungsstau“ wird durch die stark gestiegenen Baukosten und dem...

DWN
Politik
Politik Feuerpause Ukraine: Moskau am Zug
12.03.2025

Die Ukraine stimmt einer Waffenruhe zu – unter Druck der USA. Präsident Trump will mit Putin verhandeln, doch Moskau schweigt. Während...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche: Gewinn bricht um 30 Prozent ein
12.03.2025

Porsche steckt in der Krise: Der Gewinn bricht um über 30 Prozent ein, die Auslieferungen sinken, und die Profitabilität leidet....

DWN
Politik
Politik US-Zölle: EU kündigt Gegenzölle an
12.03.2025

Die USA erheben neue Zölle auf Stahl und Aluminium – die EU schlägt zurück. Brüssel plant milliardenschwere Gegenzölle auf...

DWN
Politik
Politik Der Papst ist krank - wie geht es weiter?
12.03.2025

An diesem Donnerstag ist Papst Franziskus genau zwölf Jahre im Amt. Derzeit liegt er im Krankenhaus. Sein Zustand hat sich zuletzt...

DWN
Politik
Politik Trumps Wunschinsel Grönland vor Regierungswechsel
12.03.2025

In Grönland möchte kaum jemand, dass die Insel ein US-Territorium wird, auch die allermeisten Politiker nicht. Dafür wird die Wahlsieger...

DWN
Politik
Politik Abschiebungen in der EU: Kommission will Verfahren drastisch beschleunigen
12.03.2025

Die EU will Abschiebungen beschleunigen und setzt auf strengere Regeln für abgelehnte Asylbewerber. Sanktionen sollen Druck erzeugen, neue...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Biontech Rekordumsatz während Corona: Jetzt Rekordverluste und Stellenabbau beim Corona-Impfstoffhersteller
12.03.2025

Einst Milliardengewinne, nun Millionenverlust: Nach Rekordumsätzen mit dem Corona- mRNA-Impfstoff ist Biontech in die Verlustzone...