Wieder einmal ein Gipfel, der nach den gefassten Beschlüssen täglich mehr Ungereimtheiten über die tatsächliche Umsetzung aufwirft. Aber auch die Zuspitzung der Krise in Ländern wie Spanien (Unruhen über Sparmaßnahmen – hier) und Italien sowie die beunruhigenden Nachrichten aus Griechenland und Frankreich zeigen ihre Wirkung. Am Donnerstagmittag sank der Euro auf ein Zwei-Jahres-Tief von zeitweise 1,219 US-Dollar.
Ausschlaggebend war sicher auch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Federal Reserve. Viele Anleger hatten mit deutlicheren Signalen für eine dritte Runde von Anleihekäufen (QE3) gesetzt. Zwar sehen die Fed-Mitglieder die Möglichkeit weiterer Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft, aber nur im Falle einer weiteren wirtschaftlichen Eintrübung wollen sie dazu greifen.
Seit Mitte 2010 war der Euro nicht mehr unter der Marke von 1,22 Dollar. Bis nicht wirklich „bedeutsame Handlungen“ unternommen werden, um das Vertrauen in den Euro wieder zu stärken, könnte der Euro sogar in der nächsten Zeit unter 1,18 Dollar fallen, schätzt Peter O’Flanagan von Clear Currency.