Immobilien

5 Immobilienweisheiten – oder wie Sie den Wert Ihrer Immobilie steigern können

Lesezeit: 4 min
31.01.2022 15:44  Aktualisiert: 31.01.2022 15:44
Aufgrund der hohen Nachfrage zeigen Immobilien eine äußerst positive Wertentwicklung. Mit ein paar Maßnahmen lässt sich der Preis der eigenen vier Wände sogar noch weiter steigern.
5 Immobilienweisheiten – oder wie Sie den Wert Ihrer Immobilie steigern können
Um den Wert einer Immobilie zu steigern, muss diese nicht komplett renoviert werden. (Foto: iStock.com/Toxicoz)
Foto: Toxicoz

Mein Haus, mein Auto, mein Boot! Sicherlich ist diese Sparkassen-Werbebotschaft aus den 90er-Jahren noch vielen in Erinnerung geblieben, da sie auf gewitzte Weise die Themen Geld und Anlage auf den Punkt bringt. Bereits im damaligen Werbespot war klar: Der Erwerb einer Immobilie steht an erster Stelle und gilt als sicherer Sachwert. Auch knapp 30 Jahre später hat sich an dieser Ansicht nicht viel geändert; sie ist vor dem Hintergrund der derzeitigen Inflation sogar noch viel wichtiger geworden. Aktuell erfahren viele Immobilien in Deutschland eine positive Wertentwicklung, da die Nachfrage an Immobilien aufgrund der günstigen Bauzinsen hoch ist. Wohl dem, der ein neues Haus gebaut oder sein überschüssiges Geld aufgrund der stetig anhaltenden Niedrigzinsphase in eine Zweitimmobilie angelegt hat. Aber auch Besitzerinnen und Besitzer von älteren Häusern können und sollten ihre vier Wände auf Vordermann bringen, um den Wert ihres Hauses oder ihrer Eigentumswohnung gezielt zu steigern. Doch worauf sollten Käufer und Eigentümer achten und welche Maßnahmen sollten bei einer Immobilie berücksichtigt werden? Unsere 5 Immobilienweisheiten geben Aufschluss:

1. Immobilienweisheit: Auf die Lage kommt es an!

Der erste Eindruck zählt, auch bei Immobilien! An erster unangefochtener Stelle steht immer die Objektlage. Während sich die sogenannte Makrolage auf die Region, die Stadt bzw. den Stadtteil bezieht, beleuchtet die sogenannte Mikrolage die unmittelbaren Bedingungen vor Ort, wie etwa die Infra- und Bevölkerungsstruktur sowie auch das Image des Viertels (Problembezirk vs. gutbürgerliches Viertel). Gerade Letzteres gilt es daher sorgsam abzuwägen, denn so manche „B- oder C-Lage“ kann mit dem Ausbau einer guten Infrastruktur (z. B. kurze Wege zu Schulen, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten etc.) innerhalb weniger Jahre zu einer Toplage für Renditeobjekte avancieren. Besonders in „Speckgürteln“ von Metropolen sind deutliche Renditezuwächse bei Immobilien in den vergangenen Jahren zu verzeichnen gewesen. Eine Übersicht von bezahlbaren Wohnräumen und möglicher B-/ C-Standorte ist aktuell im sogenannten Wohnatlas der Postbank einzusehen.

2. Immobilienweisheit: Außen hui, innen hui!

Beinahe ebenso wichtig sind auch Zustand und Ausstattung des Gebäudes. Bei älteren Häusern kann der sogenannte Energiecheck Eigentümern helfen, Schwachstellen aufzuspüren und Handlungsbedarfe aufzuzeigen. Verlässliche Adressen von Ansprechpartnern können etwa über die Verbraucherzentralen, die Deutsche Energie-Agentur oder über Verbände wie den Verband Privater Bauherren bezogen werden. Wurden stattdessen regelmäßig Sanierungs- und Instandhaltungs-kosten am Objekt durchgeführt und ist das Gebäude auch sonst sehr gepflegt, wirkt sich dies positiv auf die Wertsteigerung einer Immobilie aus; das Alter des Objekts ist hierbei oft zweitrangig. Aktuell steht aufgrund der steigenden Energiepreise von Strom- und Gas vor allem der energetische Ausbau, insbesondere die Fassadendämmung, Wärmeschutzverglasung und der Einbau von modernen Heizungsanlagen mit Brennwerttechnik oder erneuerbaren Energien hoch im Kurs. Obgleich die Anschaffungskosten recht hoch sind, macht sich die eigene Solaranlage auf dem Dach schnell bezahlt. Richtig installiert, amortisiert sie die Kosten bereits nach wenigen Jahren und erwirtschaftet durch die Einspeisung nicht benötigter Energie ins Stromnetz zusätzliche Gewinne. In Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer thermischen Solaranlage kommt neben der Stromersparnis noch selbst produzierte Heizwärme hinzu. Unterstützt werden die Hauseigentümer hierbei von Maßnahmen-paketen der KfW-Bank, die je nach Modernisierungsgrad Investitions- und Umbaumaßnahmen im Rahmen der energetischen Sanierung fördert. Auch das barrierefreie Umbauen von Bädern oder Treppenhäusern oder ein hochwertiger Innenausbau mit Parkett oder Naturstein trägt zu einer Aufwertung der eigenen Immobilie bei.

3. Immobilienweisheit: Mehr Raum für Neues!

Ist der eigentliche Wohnraum erschöpft, wird meist nach Ausbaureserven gesucht, um wertvolle Quadratmeter hinzuzugewinnen. Da Anbauten auf dem Grundstück immer der Zustimmung des Bauamts bedürfen, werden meist ungenutzte Keller- und Dachböden zu wohnwirtschaftlichen Zwecken umfunktioniert. Besonders leerstehende Dachstühle sind bei Immobilienbesitzern sehr gefragt, da ihre architektonische Form mit Balken und Schrägen einen ganz besonderen Charme versprühen. Wird neben dem Ausbau auch gleichzeitig die Dämmung des Daches ins Auge gefasst, lässt sich mittelfristig ein großer Teil der Investitionskosten über die Einsparungen bei den Heizkosten zurückgewinnen.

4. Immobilienweisheit: Kleinod tut not!

Auch wenn der Garten aufgrund seiner hohen Arbeits- und Kostenintensität meist als letztes Projekt angegangen wird, kann eine gepflegte Außenansicht in Form von einem großzügig angelegten Garten samt Terrasse bis zu 20 Prozent an Wertsteigerung bedeuten. Bäume, Büsche und Blumenbeete tragen hierbei nicht nur optisch dazu bei, sondern steigern auch die Öko-Bilanz am Gebäudestandort. Schädliches Kohlenstoffdioxid wird vor allem durch die Bepflanzung von Bäumen (insbesondere Buchen und Kastanien) abgebaut und auch der Feinstaubgehalt in der Luft wird reduziert. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Hohe Bäume fungieren als natürlicher Schallschutz und sorgen mit ihrem Schatten auch zur natürlichen Kühlung von Wohnräumen.

5. Immobilienweisheit: Sicherheit ist die halbe Miete!

Neben den bisher genannten Maßnahmen wurde ein Aspekt bislang außer Acht gelassen: der Einbruchschutz. Ganz gleich ob in der Stadt oder auf dem Land: wenn die Außentüren und Fenster der sogenannten Widerstandsklasse von mindestens RC3 (früher WK3) entsprechen sowie weitere einbruchhemmende Bauteile nach DIN EN 1627 verbaut sind, kann sich der Hauseigentümer in Sicherheit wiegen. Neben mechanischen Schutzmaßnahmen greifen viele Eigentümer heutzutage auch auf elektronische, teils „smarte“ Sicherheitssysteme zurück. Hierunter fallen beispiels-weise Türschlösser mit Finger-Scanner, Fenster- und Türsensoren oder Bewegungs- und Überwachungskameras, die im Fall der Fälle ihre Besitzer via Anruf, SMS oder Smartphone-App über kriminelle Aktivitäten in Kenntnis setzen.

***

Stefan Friebis arbeitet nebenberuflich als freier Texter für unterschiedliche Branchen, u.a. IT, Verbandswesen, Immobilienwirtschaft sowie Finanzen und Versicherungen.
 

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