Vor der eigentlichen Immobilienbesichtigung liefert ein Blick in den Stadtplan häufig wertvolle Informationen über die Entfernung zu Haltestellen, Pendlerstrecken, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten oder Schulen. So können vorab auch erste Mängel offenbart werden, beispielsweise ob die Immobilie an einer stark befahrenen Straße oder Bahnstrecke liegt. Auch ein Exposé vom Verkäufer oder Makler kann wichtige Informationen liefern und sollte in jedem Fall bei der zuständigen Person beantragt werden.
Ausreichend vorbereitet sein
Am eigentlichen Besichtigungstag ist es ratsam, diesen möglichst bei Tageslicht stattfinden zu lassen. So kann am besten beurteilt werden, wie die Lichtsituation in den Räumlichkeiten ist und ob es Bereiche gibt, die tagsüber eher dunkel sind. Außerdem fallen mögliche Mängel bei Tageslicht besser ins Auge.
Rückt das Objekt in die engere Auswahl, sollte ein zweiter Besichtigungstermin an einem anderen Wochentag und zu einer anderen Uhrzeit als beim ersten Termin vereinbart werden. Viele Wohngegenden wirken vormittags wie ausgestorben, abends hingegen kann der Geräuschpegel dann deutlich lauter sein.
Nehmen Sie sich also ausreichend Zeit für den Besichtigungstermin und denken Sie gegebenenfalls sogar darüber nach einen Immobilienexperten zu beauftragen, der das Objekt gemeinsam mit Ihnen begutachtet. Erkundigen Sie auch unbedingt die Umgebung des Wohnviertels, um einen persönlichen Eindruck von der Gegend zu gewinnen und aufkommende Fragen zu notieren, die beim Besichtigungstermin gestellt werden können.
Checkliste zur Immobilienbesichtigung
Die Checkliste zur Immobilienbesichtigung hilft Ihnen, den Überblick zu behalten und alle benötigten Informationen zu bündeln. Dabei sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
1.) Allgemeine Angaben (Teil des Exposés)
- Anschrift
- Baujahr
- Wohnfläche
- Grundstücksfläche
- Grundriss
- Baupläne
- Art der Immobilie (Reihenhaus, Mehrfamilienhaus, Bungalow, etc.)
- Anzahl der Zimmer
- Vorhandensein von Keller, Balkon, Garten, Garage, Terrasse
- Energieausweis
- Details zur Heizungsanlage
- Kaufpreis inklusive Nebenkosten
- Bezugstermin bzw. Status vermietet/unvermietet
- Grundbuchauszug
- Altlasten
2.) Besichtigungstermin
- Zustand von Fassade, Dach, Fenstern und Türen überprüfen
- Anzahl von Wasseranschlüssen und Steckdosen checken
- Besonders in Keller, Küche und Bad auf Schimmel- und Feuchtigkeitsprobleme achten
- Lage bzw. Himmelsrichtung der einzelnen Zimmer ermitteln
- Hellhörigkeit, externe Lärmquellen und Geruchsbelästigungen überprüfen
- Grundstück und Nachbarschaft anschauen
- Auf Mängel, Sachschäden, Reparaturen, Renovierungen, Sanierungen achtgeben
- Anbindung an Internet und TV checken
- Zustand der Heizung, Heizkörper und Leitungen unter die Lupe nehmen
- Sicher sein, dass die Räumlichkeiten den persönlichen Bedürfnissen entsprechend aufgeteilt sind
- Zollstock, Kompass und Notizblock nicht vergessen
3.) Persönliche Fragen
- Warum steht die Immobilie zum Verkauf?
- Seit wann soll die Immobile verkauft werden?
- Wie viele Eigentümer gab es bereits?
- Gibt es weitere Interessenten? Falls ja, bis wann muss eine Kaufentscheidung getroffen werden?
- Ist für die Immobilie oder das Grundstück mit gesetzlichen Einschränkungen durch den Bebauungsplan zu rechnen?
- Sind weitere Bauprojekte in unmittelbarer Umgebung in Planung?
- Wäre ein Ausbau des Gebäudes möglich?
- Steht die Immobilie unter Denkmalschutz?
- Wie lange sind die letzten Renovierungsarbeiten her?
- Wurde bereits eine energetische Sanierung durchgeführt?
- Wie hoch waren die Verbrauchswerte in den vergangenen Abrechnungszeiträumen?
- Kann die Immobilie teilweise oder sogar vollständig gewerblich genutzt werden?
- Wie steht es um die Infrastruktur in diesem Gebiet?