Deutschland

Deutsches BIP stark rückläufig, dennoch höhere Steuereinnahmen für Schäuble

Lesezeit: 1 min
20.07.2012 15:07
Im ersten Halbjahr sind die Steuereinnahmen von Bund und Ländern um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Dank niedrigster Zinsen sparte der Bundeshaushalt zudem rund eine Milliarde Euro. Doch die Konjunktur verlangsamt sich und das Urteil über die Anhebung der leistungen für Asylanten wird für Bund und Länder erhebliche Mehrkosten bedeuten.
Deutsches BIP stark rückläufig, dennoch höhere Steuereinnahmen für Schäuble

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wie das Bundesfinanzministerium am Freitag mitteilte, stiegen die Steuereinnahmen von Bund und Ländern im ersten Halbjahr auf 268,2 Milliarden Euro. Das sind 4,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im selben Zeitraum gingen die Ausgaben des Bundes um 1,5 Prozent auf 148 Milliarden Euro zurück, die Kosten für den Arbeitsmarkt fielen um 2,4 Milliarden Euro. Steuerschätzer rechnen für das gesamte Jahr mit steigenden Einnahmen von 596,5 Milliarden Euro.

Allerdings wies das Bundesministerium für Wirtschaft und Finanzen in seinem Monatsbericht darauf hin, dass das BIP zwischen April und Juni deutlich niedriger war als noch im ersten Quartal. Die Bundesbank rechnet mit einer Abschwächung im zweiten Quartal. Dank der gestiegenen Steuereinnahmen könnte es sich der Bund leisten, bis zum Ende des Jahres weniger neue Schulden aufzunehmen.

Doch die unglaublich niedrigen Zinsen für deutsche Anleihen, die teilweise im negativen Bereich lagen, könnten Wolfgang Schäuble dazu verleiten, die Gunst der Stunde und die Unsicherheit der Investoren dazu zu nutzen, um mehr Kredite aufzunehmen. Zumal beispielsweise das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die vorzunehmende Erhöhung der Sozialleistung für Asylanten bereits in diesem Jahr erhebliche Mehrkosten mit sich bringt – für Bund und Länder (mehr hier). Auch sah der neue Haushalt Einnahmen mittels der Finanztransaktionssteuer vor, die allerdings bisher alles andere als kurz vor der Umsetzung steht.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...

DWN
Politik
Politik „Im Sinne der USA“: Warum ein Investor aus Miami Nord Stream 2 kaufen möchte
02.01.2025

Der potenzielle Nord Stream 2 Investor Stephen Lynch möchte die Pipeline kaufen. Dies sei im Interesse der USA. Kann der Kauf der...

DWN
Technologie
Technologie EUDI-Wallet nicht vor 2026: Warum Deutschland bei der digitalen Ausweis-App auf Gründlichkeit setzt
02.01.2025

Während Italien die digitale Brieftasche bereits eingeführt hat, wird das EUDI-Wallet in Deutschland nicht vor 2026 kommen. Thorsten...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn, Bundestag, Nachname – was sich 2025 ändert
01.01.2025

Die elektronische Patientenakte kommt und das Briefporto wird teurer. 2025 treten viele Reformen in Kraft, die auch die Einkommen vieler...

DWN
Technologie
Technologie Fernwärme-Kosten senken? Künstliche Intelligenz berechnet Wärmebedarf
01.01.2025

Könnte Fernwärme bald günstiger werden? Künstliche Intelligenz (KI) soll dabei helfen, Fernwärme effizienter einzusetzen. Denn je...