Lesezeit: 1 min
14.02.2014 15:41
Die Wirtschaft der Eurozone ist im vierten Quartal kaum gewachsen. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit und sinkenden Löhnen bleibt die Binnennachfrage schwach. Aufgrund der Krise in den Schwellenländern drohen nun auch die Exporte einzubrechen.
Eurozone: Exporte brechen ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutsche Wirtschaft wuchs im vierten Quartal um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Italiens Wirtschaft wuchs um 0,1 Prozent. Das ist der erste Anstieg seit Mitte 2011. Frankreichs Wirtschaft wuchs um 0,3 Prozent ebenso wie die Wirtschaft Spaniens. Portugal meldete sogar 0,5 Prozent Zuwachs.

Die Wirtschaft in Zypern hingegen schrumpfte um 1,0 Prozent zum Vorquartal. Für Griechenland liegen nur Vergleichszahlen zum vierten Quartal 2012 vor: Nach dieser Rechnung sackte die ohnehin stark gebeutelte Wirtschaft noch einmal um 2,6 Prozent ab. Die Arbeitslosigkeit im Land ist auf das Rekordhoch von 28 Prozent gestiegen (mehr hier).

„Die außenwirtschaftlichen Risiken sind zuletzt deutlich gestiegen“, sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. So haben viele Notenbanken in den Schwellenländern wie Indien und Brasilien die Zinsen teilweise kräftig angehoben, um ihre Währungen zu stabilisieren. Dies berge erhebliche Risiken für die Binnen-Nachfrage in diesen Ländern.

Dadurch könne sich die Lage in den Schwellenländern, die jahrelang die Weltkonjunktur angeschoben haben, verschärfen. Viele Euro-Krisenstaaten sind auf Exporte angewiesen. Denn der private Konsum wird aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der sinkenden Löhnen noch auf lange Zeit schwach bleiben.

Die EZB erwartet für die Eurozone in diesem Jahr ein Wachstum von 1,1 Prozent. „Die Chancen für eine Zinssenkung im März sind gesunken“, sagte Ökonom Martin van Vliet von der ING-Bank. Derzeit liegt der Zins, zu dem sich Banken von der EZB Geld leihen können, auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent.

Doch auch eine nochmalige Lockerung der Geldpolitik durch die EZB ist nicht vom Tisch. Denn die Konsumentenpreise in den Staaten der Eurozone stiegen nach offiziellen Statistiken zuletzt deutlich weniger als der von EZB angestrebte Zielwert von 2 Prozent. Wie EZB-Chef Marius Draghi die Geldpolitik der Eurozone lenken wird, ist daher vollkommen offen.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...