Politik

Hacker legen Internet-Auftritt der Nato lahm

Lesezeit: 1 min
16.03.2014 10:48
Die Hackergruppe „Cyber Berkut“ legte vor dem Start des Krim-Referendums den Internetauftritt der Nato lahm. Die Gruppe hat Medienberichten zufolge in den vergangenen Wochen auch gezielte Angriffe auf ukrainische Webseiten gestartet. Die Nato versucht, die Seiten wiederherzustellen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuelles Update:

Hacker-Attacke gegen Nato massiver als gedacht

Kurz vor dem Krim-Referendum hat ein Hackerangriff mehrere Internetseiten der Nato lahmgelegt. Die Cyberattacken hätten aber keinen Einfluss auf die Arbeit des militärischen Bündnisses, sagte eine Nato-Sprecherin. Eine anonyme Gruppe mit dem Namen „Cyber Berkut“ bekannte sich zu dem Angriff. Die Erklärung wurde auf russisch abgegeben. Cyber Berkut hat in den vergangenen Wochen bereits über 100 ukrainische Webseiten lahmgelegt.

Cyber Berkut sagte in einem Statement, dass die Attacken von ukrainischen Patrioten verübt worden seien, die die Einmischung der Nato in die inneren Angelegenheiten der Ukraine ablehnen.

Nato-Sprecherin Oana Lungescu sagte, dass die Websites von DDoS-Attacken zum Crash gebracht worden sei. Man arbeite daran, die Seiten wieder hochzufahren. Betroffen waren die Nato-Hauptseite und die Seite eines Nato-Cyberabwehrzentrums in Estland. Die Sprecherin sagte, dass keine Schäden an den Nato-Computern verursacht worden seien.

Cyber Berkut hostet seine Seiten in San Francisco. Die Organisation arbeitet offenkundig eng mit dem russischen Geheimdienst zusammen. Jeffrey Carr verweist darauf, dass auch Anonymus Ukraine gegen die neue ukrainische Regierung agiert.

Auf der Krim stimmen die Bewohner heute über einen Anschluss der ukrainischen Halbinsel an Russland ab. Der Westen lehnt das Referendum als völkerrechtswidrig ab und hat Sanktionen gegen Russland angekündigt.

Rund 1,5 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihr Votum abzugeben. Zur Wahl stehen zwei Optionen, die beide auf eine russische Kontrolle der Krim hinauslaufen. Für einen Verbleib der autonomen Halbinsel in der Ukraine kann nicht votiert werden. Allgemein wird erwartet, dass eine deutliche Mehrheit der Bürger für einen Anschluss stimmen wird (mehr über Berichte über eine mögliche russischen Offensive - hier).

Von den rund zwei Millionen Krim-Bewohnern sind fast 60 Prozent Russen. Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr. Erste Ergebnisse werden für den Abend erwartet.

Der Westen lehnt die Abstimmung als völkerrechtswidrig ab und hat Sanktionen gegen Russland angekündigt. Bereits am Montagabend sollen die EU-Außenminister darüber beraten (mehr zur Auswirkung von Sanktionen - hier).

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen John Kerry habe er seine Auffassung bekräftigt, dass das Krim-Referendum internationalem Recht entspreche (hier). Die ukrainischen Behörden sollten der Gewalt ultra-nationalistischer Gruppen Einhalt gebieten, die die russischsprachige Bevölkerung „terrorisieren".

Aktuelles Update:

Hacker-Attacke gegen Nato massiver als gedacht

Mehr zum Thema:

Hacker legen Website der Zentralbank in Moskau lahm

Hacker aus China legen EU lahm

Hacker greifen NSA an


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Kommentar zur Österreich-Wahl: Die siegreiche FPÖ wird noch stärker werden
03.10.2024

Durch den FPÖ-Erfolg bei der Österreich-Wahl sind wirtschaftlich keine raschen Veränderungen zu erwarten. Die Grenzkontrollen zumindest...

DWN
Finanzen
Finanzen CO2-Preis treibt Energiekosten ab 2027 in unerschwingliche Höhen
03.10.2024

Schon heute brauchen Anbieter CO2-Zertifikate, wenn sie fossile Energien in den Markt einbringen wollen. Die Preise hierfür werden noch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr: Die fehlende Zutat
03.10.2024

Seinen drastischen Formulierungen nach zu urteilen, hatte Mario Draghis großer Bericht über die europäische Wettbewerbsfähigkeit...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft 35 Jahre nach dem Mauerfall: Was trennt und was eint Ost und West?
03.10.2024

Ost und West sind kulturell geprägt, doch die Unterschiede verschwimmen zunehmend. Der Ostbeauftragte Schneider sieht darin eine positive...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld-Sanktionen werden verschärft – was bedeutet das?
02.10.2024

Die Bundesregierung hat beschlossen, die Vorgaben für Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger zu verschärfen. Bei der Ablehnung eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scholz verspricht Unternehmen Entlastung bei den Strompreisen
02.10.2024

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der deutschen Industrie Entlastungen bei den Strompreisen zugesichert. Der SPD-Politiker erklärte während...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wie zur Corona-Pandemie: Symptome einer beginnenden Arbeitsmarktflaute?
02.10.2024

Gerade hat Bosch bekanntgegeben, die Arbeitszeit von 2.300 Beschäftigten zu kürzen. Auch Konjunkturberichte und Indexe belegen, die Zahl...

DWN
Technologie
Technologie Kommt jetzt die Super-App? Gesetz macht Verkehrsdaten frei verfügbar
02.10.2024

Reisende und Pendler in Deutschland sollen künftig von einer umfassenden Bereitstellung von Mobilitätsdaten in Echtzeit für den...