Wirtschaft

Gegen die USA: Chinesische Benzin- und Diesel-Exporte explodieren

Chinas Benzin- und Dieselexport boomt. Während in den USA der Kraftstoffumsatz stagniert, ist China zur Stelle und versucht den Schwachpunkt der Amerikaner für sich zu nutzen.
24.09.2022 09:07
Aktualisiert: 24.09.2022 09:07
Lesezeit: 2 min

Während in den USA die Kraftstoffvorräte nicht ausreichen, um sich und Europa zu bedienen, ist China da und schickt sich an mit seinen großen Kraftstoffreserven eine Alternative zur USA zu werden. Peking ist zur Stelle, um die amerikanische Schwachstelle Kraftstoff auszunutzen und selbst zu profitieren. So könnte zwischen beiden Ländern ein Showdown entstehen, wer Europa und die Welt in Zukunft mit Kraftstoff versorgt.

China hat laut Reuters im August 2022 satte 97,4 % mehr Benzin exportiert als im Vorjahr. Dieser enorme Anstieg ist größtenteils auf eine neue Reihe von Treibstoffexportquoten inmitten einer schwachen Inlandsnachfrage zurückzuführen. Auch die Ausfuhren von Dieselkraftstoff aus China haben im August erheblich zugenommen und zwar um fast 52 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Neue Quoten steigern Treibstoffexporte

Es wurde erwartet, dass die neuen Quoten, die im Juni und Juli ausgestellt wurden, die Treibstoffexporte im August erheblich steigern würden, wobei die Gesamtausfuhren von Benzin, Diesel und Düsenkraftstoff laut einem früheren Reuters-Bericht zwischen 2,4 und 2,6 Millionen Tonnen liegen dürften.

Trotz der Explosion des Diesel- und Treibstoffexports geht man davon aus, dass die Ausfuhren von Kraftstoffen für das gesamte Jahr viel niedriger ausfallen werden als 2021, da Peking mit geringeren Exportquoten gegen die Inflation bei Kraftstoffen im Inland vorgeht. Tatsächlich dürften die Kraftstoffausfuhren 2022 um 40 % niedriger sein als die Kraftstoffausfuhren 2021.

Die Daten für die ersten acht Monate des Jahres zeigen einen Rückgang der Benzinexporte um mehr als 30 % und einen Rückgang der Dieselkraftstoffexporte um 78,3 %. Die Ausfuhren von Flugturbinenkraftstoff stiegen zwischen Januar und August um 4,4 %.

Exportquoten werden streng kontrolliert

Der Rückgang der Dieselkraftstoffausfuhren könnte auf den globalen Kraftstoffmärkten Anlass zur Sorge geben, da sich das weltweite Angebot an Dieselkraftstoff erheblich verknappt hat. Eine weitere Verknappung ist ab Februar nächsten Jahres zu erwarten, wenn ein EU-Embargo gegen russische Kraftstoffe in Kraft treten wird.

China ist das einzige Land der Welt, das über die Raffineriekapazitäten verfügt, um die Dieselproduktion erheblich zu steigern, aber die Exportquoten werden von Peking streng kontrolliert, was die Möglichkeiten des Landes einschränkt, diese Kapazitäten zu nutzen, um die weltweite Dieselknappheit zu lindern. „China hat auch die Macht, das Schicksal des globalen Dieselmarktes zu verändern, wenn es die Rationalisierung seiner heimischen Raffinerieindustrie lockern würde“, schrieb Vortexa-Chefökonom David Wech Ende August.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...