Deutschland

Pkw-Absatz in Deutschland steigt im Oktober um 17 Prozent

Der deutsche Automarkt hat sich im Oktober offenbar weiter erholt. Mit rund 208.500 Einheiten kamen 17 Prozent mehr Neuwagen auf die Straßen als ein Jahr zuvor.
03.11.2022 13:18
Aktualisiert: 03.11.2022 13:18
Lesezeit: 1 min

Der deutsche Automarkt hat sich im Oktober weiter erholt. Nachdem die Neuzulassungen schon im September kräftig gestiegen waren, kamen im vergangenen Monat mit rund 208.600 Fahrzeugen 17 Prozent mehr Neuwagen auf die Straßen als vor Jahresfrist, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Donnerstag mitteilte und damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte.

Allerdings ist das immer noch keine Trendwende. Vielmehr bauen die Hersteller weiter ihre hohen Auftragsbestände ab, die sich wegen des Materialmangels aufgestaut hatten. "Nach dem Rekordtief im Vorjahr, war der vergangene Monat immer noch der zweitschwächste Oktober in der Historie", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. Die Unternehmensberatung EY sprach von einem "Zwischenhoch", das wegen der schwachen Konjunktur und der schwindenden Kaufkraft schon bald vorüber sein dürfte.

"Der Bestand ist sehr hoch, die Auftragseingänge sind sehr schlecht", brachte es ein Branchenvertreter auf den Punkt. Darüber könne auch das kräftige Wachstum nicht hinwegtäuschen, sagte Zirpel. Die Neuzulassungen lägen nach wie vor weit unter dem langjährigen Schnitt. Der Importeursverband geht davon aus, dass die Kaufzurückhaltung der Kunden dem Markt bald wieder ebenso zu schaffen machen werde wie die angespannten Lieferketten.

Der seit zwei Jahren anhaltende Engpass bei Halbleitern entspannt sich zwar inzwischen etwas, dafür nehmen Logistikprobleme zu. Die Opel-Mutter Stellantis klagte über einen Mangel an Lkw-Fahrern, weshalb sich Neufahrzeuge auf den Höfen stauten.

In der Statistik der Flensburger Zulassungsbehörde erzielte die VW-Tochter Audi mit knapp 95 Prozent im September den höchsten Zuwachs unter den deutschen Herstellern, gefolgt von der Marke VW mit plus 45,9 Prozent. Ford legte um 19,3 Prozent zu, Mercedes-Benz um 18,5 Prozent. Die Stellantis-Tochter Opel verkaufte dagegen ein Fünftel weniger von ihren Fahrzeugen, die Neuregistrierungen ihrer französischen Schwester Peugeot schrumpften um ein Viertel und bei Renault sanken sie um 20 Prozent.

Auch die Oberklassemarke BMW musste Federn lassen - minus 13,9 Prozent. Seit Jahresbeginn fielen die Neuzulassungen um 5,5 Prozent auf rund 2,08 Millionen Fahrzeuge.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Arbeitsplatz 2030: Wie KI Bürojobs neu definiert
09.12.2025

Roboter übernehmen nicht mehr nur Fließbänder, sondern auch Schreibtische. Die künstliche Intelligenz dringt tief in den Büroalltag...

DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...