Katar ist ein Land zwischen Tradition und Moderne und hat in den vergangenen 51 Jahren seit der Staatsgründung 1971 eine extreme Wandlung gemacht. Vom reichen Perlentaucherland zum heutigen Erdgas-Exportriesen ist gar nicht so viel Zeit vergangen. Inzwischen ist Katar das Land mit dem drittgrößten Bruttoinlandsprodukt der Welt.
Die Kritik an dem Land als Veranstalter ist immens. Doch wie sieht es hier eigentlich aus? Professor Dr. Stephan Kaußen, Politikwissenschaftler und Sportjournalist war eine Woche in Katar unterwegs. Er sah das Straßenbild und das traditionelle Marktviertel Souq Waqif. Kaußen besuchte Katar im Januar 2019, zur mitteleuropäischen Winterzeit. Von Hitze merkte er wenig, die Temperatur war mit 25 Grad tagsüber und 18 Grad abends angenehm.
Westen riskiert mit Kritik viel
Am 25. Oktober 2022, 26 Tage vor WM-Beginn beklagte der Emir von Katar, Scheich Tamin Bin Hamad al Thani die Doppelmoral der Kritiker im Vergleich zu anderen arabischen Ländern und Diktaturen, die man nicht so kritisch beäugt. Auch wenn Kaußen den Emir wegen vieler Punkte sehr kritisch sieht, hat der Herrscher in seinen Augen nicht unrecht und er befürchtet wirtschaftliche Konsequenzen, durch den Umgang mit Katar: „Sowie es den Begriff der Brückentechnologie gibt, muss es auch den Begriff der Brückendiplomatie geben. Deutschland läuft Gefahr, durch die aus arabischer Sicht übertriebenen Moralisierungen, diese noch vorhandenen Brücken einzureißen.“ Kaußen vergleicht dabei die Kritik mit dem Verhalten der US-Regierung gegenüber Saudi-Arabien wohlwissend, wie abhängig man von dem Land ist.
Nun stellt sich natürlich die Frage, ob diese Kritik berechtigt ist. Lesen Sie mehr in unserem Magazin.