Deutschland

Füllstände der deutschen Gasspeicher sinken nun wieder

Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind die Füllstände der Gasspeicher zuletzt wieder gesunken. Die Sorgen der Verbraucher vor einem Gasmangel kehren zurück.
05.11.2022 17:17
Aktualisiert: 05.11.2022 17:17
Lesezeit: 2 min
Füllstände der deutschen Gasspeicher sinken nun wieder
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, im Bild mit Olaf Lies, Umweltminister von Niedersachsen, warnt vor sinkenden Füllständen der Gasspeicher. (Foto: dpa) Foto: Moritz Frankenberg

Aus den deutschen Gasspeichern wird derzeit im Durchschnitt wieder etwas mehr Gas entnommen als eingespeichert.

„Erstmalig sehen wir ein leichtes Ausspeichern“ aus den deutschen Gasspeichern, schrieb der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Samstag auf Twitter. So sei der Füllstand aller deutschen Gasspeicher zusammengerechnet am Donnerstag um 0,03 Prozent auf 99,26 Prozent gesunken. Die Füllstände werden immer mit Verzögerung mitgeteilt.

„Wir haben viel Gas gespeichert, aber der Winter kann lange dauern“, schrieb Müller. Um eine Gasmangellage zu vermeiden, müsse Deutschland Gas sparen, Flüssiggas-Terminals bauen und die Infrastruktur sichern.

In einem weiteren Tweet merkte Müller an, dass es sich bei den minus 0,03 Prozent um einen Nettowert handle. Einzelne Gasspeicher speicherten weiter ein, andere hätten Gas abgegeben, erklärte er.

Zuletzt waren die Füllstände der Gasspeicher immer weiter gestiegen, es wurde also mehr Gas gespeichert als verbraucht. Das lag unter anderem an den noch recht hohen Temperaturen im Herbst. Die Bundesnetzagentur hatte aber bereits am Freitag angekündigt, dass die Ausspeicherphase bald beginne.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Für gewöhnlich sind sie mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt. Bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände ab. Am 1. Februar sollen sie laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein.

Mit einem Gasmangel im Winter rechnen dagegen immer weniger Menschen in Deutschland. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Demnach gingen im August 2022 noch 52 Prozent der Befragten davon aus, dass im kommenden Winter in Deutschland nicht genügend Gas zur Verfügung steht und der Gasverbrauch beschränkt werden muss. Bis Oktober sank dieser Anteil auf 36 Prozent.

In einem Gastbeitrag in der Wirtschaftswoche schwor Bundesfinanzminister Christian Lindner die Bürger in Deutschland am Samstag auf anhaltend hohe Energiepreise ein. „Es ist absehbar, dass die Energiepreise mittelfristig nicht mehr auf das Vorkrisenniveau sinken werden“, schrieb der FDP-Politiker. (dpa)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen ohne Putin, Trump und Selenskyj: Lawrow lästert über Selenskyj und schimpft auf Berlin
15.05.2025

Friedensverhandlungen in Istanbul: Der russische Außenminister Lawrow fordert, den Gesprächen eine Chance zu geben – und zieht...

DWN
Finanzen
Finanzen 33 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen: Wirtschaftskrise kommt beim Bund an - Schätzungen sehen deutlichen Rückgang
15.05.2025

Der schwarz-roten Regierung stehen bis 2029 für die Umsetzung ihrer Koalitionsversprechen 33,3 Milliarden Euro weniger zur Verfügung....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nach Trump-Zöllen: Weltweit schwindet bei Investoren die Angst vor einer Rezession
15.05.2025

Investoren weltweit atmen auf: Die Angst vor einer Rezession schwindet rapide – dank einer Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lieferketten am Limit: Handelskrieg bringt globale Versorgung ins Wanken
15.05.2025

Die globale Lieferketten geraten durch den Handelskrieg zwischen den USA und China massiv unter Druck. Trotz Zollpause bleiben...

DWN
Finanzen
Finanzen Massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben: Deutschland für höhere Militärausgaben trotz Wirtschaftskrise
15.05.2025

Verteidigungsminister Wadephul stellt sich hinter die Forderung des US-Präsidenten Trump für höhere Verteidigungsausgaben der...

DWN
Politik
Politik Rüstungsskandal bei der Nato: Verdacht auf Bestechung und Geldwäsche – Behörden ermitteln gegen Nato-Mitarbeiter
15.05.2025

Über die Nato-Beschaffungsagentur NSPA werden Waffensysteme und Munition im Milliardenwert eingekauft. Nun gibt es den Verdacht, auf...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Externe IT-Dienstleister: So teuer ist das Auslagern wirklich
15.05.2025

In ganz Europa setzen Organisationen auf externe IT-Dienstleister – und geraten dabei zunehmend in eine Falle: Der Einkauf orientiert...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
15.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...