Reiche Chinesen stoßen großflächig Luxus-Immobilien in Hongkong ab. Dabei nehmen sie Verluste von bis zu einem Fünftel des Preises in Kauf, um die Wohnungen schnell loszuwerden. Ökonomen sehen darin ein Zeichen einer sich abzeichnenden Liquiditätsklemme, die die Chinesen zum Verkauf der Vermögenswerte zwingt.
Ein der Hauptgründe für die chinesische Immobilienblase waren die Käufe von Luxuswohnungen durch wohlhabende Chinesen. Im dritten Quartal 2012 kauften vermögende Chinesen etwa 43 Prozent aller Luxus-Immobilien in Hongkong auf. Nun drücken höhere Kosten für Kredite und Steuererhöhungen auf die Nachfrage. In diesem Jahr wird in Hongkong deshalb ein Preisverfall von 10 Prozent erwartet, wie Zero Hedge berichtet.
„Einige der Verkäufer vom Festland Chinas haben Liquiditätsengpässe, das heißt ihre Firmen in China haben Schwierigkeiten. Deshalb verkaufen sie ihre Häuser um an Bargeld zu kommen“, sagte ein Makler für Luxushäuser in Hongkong. Etwa ein Drittel aller zum Verkauf stehenden Immobilien seien im Besitz von Chinesen vom Festland. Diese wären bereit Verluste von bis zu 20 Prozent zu akzeptieren, um den Verkauf schnell abzuwickeln. Chinas Millionäre versuchen bereits seit Wochen, ihr Vermögen ins Ausland zu retten (mehr hier).
Dies könnte der Auftakt einer Verkaufswelle sein, der die Immobilienblase in China endgültig zum Platzen bringt. Kürzlich wurde bekannt, dass einer der größten Immobilen-Konzerne des Landes von der Insolvenz bedroht ist (hier). Auch ein großes Solarunternehmen aus Shanghai ging in die Insolvenz, was den Ausfall der Unternehmensanleihen nach sich zog (hier).
Zu der Pleitewelle chinesischer Firmen kommt die mögliche Insolvenz des größten Stahlproduzenten der Provinz Shanxi. Das Unternehmen ist seit Monaten nicht in der Lage seine Arbeiter zu bezahlen und hat nun aufgrund seiner immensen Schulden Konkurs angemeldet, wie die Zeitung The Standard aus Hongkong berichtet.
Das Unternehmen aus Shanxi ist nur einer von vielen Stahlproduzenten mit enormen Problemen, wie die International Business Times berichtet. Demnach sitzen viele große Stahlfirmen auf riesigen Überkapazitäten, die trotz sinkender Nachfrage produziert wurden.
Die Turbulenzen in der chinesischen Wirtschaft drücken auch auf die weltweiten Kupfer-Preise. Das Metall wird in China häufig als Sicherheit hinterlegt (hier). Anleger an den weltweiten Börsen reagieren zunehmend nervös. Sie rechnen mit weiteren Unternehmenspleiten (hier).