Unternehmen

Kalaschnikow bricht Rekord in der Waffenproduktion

Der bekannte russische Waffenproduzent Kalaschnikow hat Bilanz aus dem vergangenen Jahr gezogen. Das Unternehmen schaffte es 2022 einen 20-jährigen Rekord in der Waffenproduktion zu knacken.
13.01.2023 17:52
Aktualisiert: 13.01.2023 17:52
Lesezeit: 3 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Kalaschnikow bricht Rekord in der Waffenproduktion
Wladimir Putin hat in Moskau ein Sturmgewehr vom Typ AK-74 (Automat Kalaschnikow 74) im Anschlag. (Foto: dpa) Foto: Alexsey Druginyn

Neben Wodka und Kaviar, sind Waffen der Firma Kalaschnikow, das Erfolgsprodukt aus Russland. Begonnen hat der Erfolg der Kalaschnikow Reihe mit dem Prototyp AK-47, der 1946 entwickelt wurde. Benannt wird die Reihe nach seinem Entwickler Michail Kalaschnikow. Am 12. Januar stellte der Kalaschnikow Konzern nun seine Daten vom vergangenen Jahr vor.

Rüstungsproduktion erfüllte Rekordplan

Der Konzern Kalaschnikow AG zog dabei Bilanz über den Erfolg vom Jahr 2022. Was die Erfüllung von Verträgen und die Steigerung der Produktion von Militärgütern angeht, so wurden 45 Beschaffungsverträge für Verteidigungsgüter, 24 Verträge im Rahmen der militärisch technischen Zusammenarbeit (BTC) und die geplanten Arbeiten zum Aufbau einer Lizenzproduktion im Rahmen eines Vertrags erfüllt. Dies sind die größten Verträge in der Geschichte des Unternehmens.

Im Bereich der Beherrschung neuer militärischer und ziviler Produkte und des Aufbaus einer Serienproduktion produzierte Kalaschnikow die erste Charge des Scharfschützengewehrs 7,62x54mm Chukavin (SVG). Dieses Produkt entspricht in vollem Umfang den Spezifikationen des Verteidigungsministeriums und übertrifft die technischen Merkmale von Produkten, die zuvor vom Verteidigungsministerium und anderen Sicherheitsbehörden eingesetzt wurden. Insgesamt hat die Rüstungsproduktion den Rekordplan der letzten 20 Jahre erfüllt, die Produktion von militärischen und zivilen Kleinwaffen übertraf dabei die Ergebnisse von 2021 um 40%.

Die neuen Produkte, die 2022 in der Rüstungsproduktionsstätte hergestellt wurden sind:

∙ 5,56-mm-Kalaschnikow-Sturmgewehr AK-19,

∙ 9-mm-Kalaschnikow-Maschinenpistole PPK-20,

∙ Saiga-9 Selbstlade-Jagdkarabiner mit EVO-Elementen

∙ Selbstlade-Jagdkarabiner TR3 in der Variante mit EVO-Elementen

Die Sparte Werkzeugbau steigerte die Gesamtproduktion von Fertigerzeugnissen gegenüber 2021 um 8 %. Die Werkzeugmaschinensparte produzierte eine Leistung, die der Gesamtleistung der letzten drei Jahre (von 2019 bis 2021) entspricht. Dabei handelt es sich um Dreh- und Schneidemaschinen, Spezialausrüstungen und Spindelaggregate. Darunter befinden sich zwei Neuheiten mit numerischer Steuerung: Längsdrehautomaten und Vertikalfräsmaschinen. Der Anteil der zum Verkauf stehenden Arbeiten ist von 31 % im Jahr 2021 auf 51 % im Jahr 2022 gestiegen.

2023 Fokus auf Drohnenentwicklung und die Chukavin

Der Kalaschnikow Konzern wird auch im Jahr 2023 den Verteidigungsauftrag nach eigenen Angaben einhalten. Dies erklärte Konzernpräsident Alan Luschnikow laut der russischen Tageszeitung Argumenty i Fakty gegenüber dem russischen Fernsehsender Rossija24: „ Wir haben den staatlichen Verteidigungsauftrag im Jahr 2022 vollem Umfang erfüllt, wir fahren die Produktion in der gesamten Bandbreite sehr stark hoch. Wir werden diesen Auftrag auch dieses Jahr fortsetzen“.

Speziell auf den Bereich Drohnen legt man 2023 einen wichtigen Fokus, schildert Luschnikow: „Wir entwickeln eine Reihe von Drohnen, das ist im derzeitigen Umfeld von grundlegender Bedeutung. Das sind taktische Drohnen, also alles, was nicht von einem Flugplatz aus gestartet wird - das ist unsere Nische. Wir werden die Produktion erhöhen und neue Produkte entwickeln“.

Weiterhin plant man die Auslieferung des Scharfschützengewehrs Chukavin, das auf viel positive Resonanz gestoßen ist, sowie von taktischen Drohnen auszuweiten. Das Chukawin-Scharfschützengewehr (SVR) wurde erstmals auf dem Militärtechnischen Forum 2017 der Armee vorgestellt. Im November 2022 wurde ein Vertrag über die Lieferung der Gewehre an die russischen Streitkräfte unterzeichnet. Zur Kalaschnikow-Gruppe gehören mehrere Unternehmen, darunter der Hersteller unbemannter Luftfahrzeuge Zala Aero.

Neues Counter Scharfschützengewehr wird produziert

Am 10. Januar war von der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet worden, dass die russischen Streitkräfte mit der Produktion des neuen „Counter“-Scharfschützengewehr für die russischen Streitkräfte mit dem Namen „Schetchik“ begonnen haben. Berichten zufolge handelt es sich um ein halbautomatisches Gewehr, das für die NATO-Standardpatrone 7,62x51 mm ausgelegt ist.

Die Quelle erklärt gegenüber Ria Novosti: „Die Produktion der ersten Charge von mehreren Dutzenden neuen halbautomatischen Scharfschützengewehren hat begonnen. Sie werden in absehbarer Zeit an verschiedene Einheiten unserer Streitkräfte und Rosgvardia übergeben.“

Im vergangenen November wurde Ria Novosti zufolge bekannt, dass dieses Gewehr sowohl auf militärischen Schießständen als auch unter realen Bedingungen für Spezialeinsätze getestet werden soll. Zudem erklärte Vladislav Lobaev, Gründer der Firma Lobaev Arms, die hochpräzise Scharfschützengewehre herstellt, in einem Interview mit RIA Novosti von der Entwicklung eines neuen „Selbstladegewehrs“ auf der Grundlage des AR-10 Scharfschützengewehrs im Kaliber 308 Win (7,62 in 51 NATO) mit erhöhter Reichweite (1000 Meter) und Genauigkeit (0,5 arcmin). Er sagte, diese Initiative sei das Ergebnis von Beratungen mit Scharfschützen, die an Kampfhandlungen beteiligt sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umsatzeinbruch: Gastgewerbe rutscht tiefer in die Krise und verliert weitere Kunden
21.08.2025

Gastronomie in der Krise: Für immer mehr Menschen wird das Essengehen zum Luxus – und immer mehr Restaurants gehen pleite. Deutsche...

DWN
Politik
Politik Russland-Experten: „Die Kämpfe werden weitergehen“
21.08.2025

Die Spekulationen über ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj nehmen zu. Doch Russland-Experten warnen: Verhandlungen sind nur ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungsindustrie: Maschinenbauer Trumpf will vom Rüstungsboom profitieren
20.08.2025

Auch der schwäbische Maschinenbauer Trumpf steht vorm Einstieg in das Rüstungsgeschäft: Der Laserspezialist gibt bekannt, seine...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie im Rückwärtsgang: Zwischen Rekordbewertung, China-Risiken und neuen Chip-Plänen
20.08.2025

Die Nvidia-Aktie bewegt sich zwischen einer Rekordbewertung und wachsender Skepsis. Starke Umsätze, politische Risiken und neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unser neues Magazin ist da: Energie im Umbruch – zwischen teurem Kraftakt und politischem Kursverlust
20.08.2025

Die Energienutzung in Deutschland war einst selbstverständlich. Heute ist sie Streitfall, Risiko und Chance zugleich. Der Wandel im...

DWN
Politik
Politik Wird der Fed-Chef mit seiner Rede die Märkte begeistern oder enttäuschen?
20.08.2025

Alle Augen richten sich auf Jackson Hole: Fed-Chef Jerome Powell steht zwischen Trumps politischem Druck, schwachen US-Arbeitsmarktdaten...

DWN
Politik
Politik Treffen in Budapest? Ukraine-Gipfel könnte bei Ungarns Regierungschef Orban stattfinden
20.08.2025

Trump könnte sich vorstellen, dass Ungarn Gastgeber für das besprochene Treffen zwischen Selenskyj und dem russischen Präsidenten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Zusatzbeiträge: Arbeitgeberverbände fordern eine Neuauflage der Praxisgebühr
20.08.2025

Nicht nur wegen des bürokratischen Aufwands stand die frühere Praxisgebühr in der Kritik. Aus Sicht der Arbeitgeber wäre jetzt aber...