Der Autobauer BMW investiert 800 Millionen Euro in die Elektroauto-Produktion in seinem mexikanischen Werk San Luis Potosi. Dies ist Teil eines umfassenderen Vorhabens, sein globales Produktionsnetzwerk auszubauen, wie Bloomberg berichtet.
"Wir richten unser Produktionsnetzwerk konsequent auf Elektromobilität aus", sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic am Freitag bei einer Veranstaltung vor Ort mit dem mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador. "In Mexiko investieren wir 800 Millionen Euro in unser Werk und schaffen rund 1000 neue Arbeitsplätze."
500 Millionen der Investitionssumme sollen in ein Montagezentrum für Hochvoltbatterien fließen. Modelle der nächsten E-Auto-Generation von BMW, der "Neuen Klasse" sollen in Mexiko ab 2027 vom Band laufen. Diese neue Plattform steht im Mittelpunkt der Bemühungen von BMW, dem Konkurrenten Tesla die Stirn zu bieten, der nach wie vor den weltweiten Absatz von Elektrofahrzeugen dominiert.
Die ersten Fahrzeuge der "Neuen Klasse" werden ab 2025 im BMW-Werk in Debrecen in Ungarn produziert, wo der Automobilhersteller kürzlich seine Investitionen auf 2 Milliarden Euro verdoppelt hat. BMW will die Zellkosten um die Hälfte senken und die Reichweite und Ladegeschwindigkeit im Vergleich zu aktuellen Modellen um 30 Prozent erhöhen.
Das erst 2019 eröffnete Werk in San Luis Potosi mit derzeit rund 3000 Beschäftigten ist BMW zufolge so flexibel konzipiert, dass Karosseriebau und Montage für vollelektrische Fahrzeuge nur geringfügig angepasst werden müssten. Im Oktober kündigte BMW an, 1,7 Milliarden Dollar in sein Produktionszentrum im US-Bundesstaat South Carolina zu investieren, um dort Elektroautos für den amerikanischen Markt zu produzieren.
Das Unternehmen geht davon aus, dass mindestens die Hälfte seiner Verkäufe bis 2030 vollelektrische Fahrzeuge sein werden, hat aber angedeutet, dass dieses Ziel auch früher erreicht werden könnte. Der Hochlauf von E-Autos werde deutlich an Fahrt aufnehmen, erklärte BMW. "So könnte der Anteil von 50 Prozent vollelektrisch angetriebener Fahrzeuge am weltweiten Absatz des Unternehmens bereits früher als 2030 erreicht werden." (gu/Reuters)