Wirtschaft

Südkorea bestraft deutsche Autobauer wegen Dieseltechnik

Vier große deutsche Autobauer sind in Südkorea wegen Absprachen über die Reinigung von Dieselabgasen zu Bußgeldern verurteilt worden. Aber nur zwei müssen zahlen.
09.02.2023 12:21
Aktualisiert: 09.02.2023 12:21
Lesezeit: 1 min
Südkorea bestraft deutsche Autobauer wegen Dieseltechnik
Vier deutsche Autobauer waren an den Absprachen beteiligt, aber nur zwei wurden in Südkoreas bestraft. (Foto: dpa) Foto: Uli Deck

Die Kartellbehörde Südkoreas hat gegen die deutschen Autobauer Mercedes-Benz, BMW und Audi Geldstrafen wegen Absprachen bei der Technik zur Reinigung von Dieselabgasen verhängt. Insgesamt belaufe sich das Bußgeld auf umgerechnet mehr als 30 Millionen Euro, teilte die koreanische Kartellbehörde KFTC am Donnerstag mit.

Die drei Hersteller seien neben Volkswagen an Absprachen beteiligt gewesen, die den Wettbewerb einschränkten und die Auswahl für die Verbraucher begrenzten. Mercedes-Benz und BMW erklärten, es handele sich um den von der EU-Kommission 2021 geahndeten Fall, den die KFTC für den eigenen Markt geprüft habe.

Die EU-Kommission hatte im Juli 2021 insgesamt fast 900 Millionen Euro Bußgeld verhängt. Die Autobauer sprachen sich über die Größe der Tanks für den Harnstoffzusatz AdBlue ab, der zur Reinigung von Dieselabgasen gebraucht wird. Nach Darstellung der Unternehmen setzten sie diese dann aber nicht in die Tat um.

Daimler, Vorgängerkonzern von Mercedes-Benz, wurde das Bußgeld erlassen, weil das Unternehmen die Absprachen gegenüber den Kartellwächtern als erstes zugegeben hatte. Mercedes-Benz habe auch mit der KFTC kooperiert und müsse kein Bußgeld zahlen, erklärte der Stuttgarter Autobauer.

Die südkoreanische Behörde äußerte sich dazu nicht, sondern schlüsselte die Bußgelder auf: Danach entfielen auf Mercedes 15,2 Millionen Euro, auf BMW 11,6 Millionen Euro und auf Audi 4,4 Millionen Euro. Volkswagen entgehe einer Strafe, da der Konzern durch den Verstoß keine relevanten Mehreinnahmen erzielt habe.

BMW erklärte, die schriftliche Begründung werde abgewartet, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Der Autobauer betonte, es gehe um Verstöße gegen Wettbewerbsrecht. "Der Vorwurf einer unzulässigen Manipulation der Abgasreinigung stand und steht bei der BMW Group nicht im Raum." (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Bürgergeldreform „Bullshit“: Arbeitsministerin Bas muss bei Jusos einstecken - wackelt die neue Grundsicherung?
01.12.2025

Die Bürgergeldreform steht bevor, der erste Teil der neuen Grundsicherung soll noch im Dezember durch das Bundeskabinett von Kanzler Merz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...

DWN
Politik
Politik NATO-Krise: Ex-Spitzenoffizier fordert im DWN-Interview totale Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft
01.12.2025

Ein früherer NATO-Spitzenoffizier warnt in einem exklusiven Interview, dass Europa nur wenige Jahre hat, um sich auf einen möglichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Machtkampf mit Großaktionär Frasers?
01.12.2025

Beim Modekonzern Hugo Boss knirscht es im Machtgefüge: Der wichtigste Investor zieht dem Aufsichtsratschef die Unterstützung weg,...

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wird 2026 alles steigen? Prognose für Aktien, Bitcoin-Kurs und Goldpreis
01.12.2025

Der November brachte an den US-Börsen einen synchronen Aufschwung über sämtliche Anlageklassen hinweg. Jetzt legen die größten Häuser...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden-Aktien: Wie Anleger jetzt potenzielle Dividendenrenditen erkennen
01.12.2025

Dividenden-Aktien gewinnen für Anleger in unsicheren Zeiten an Bedeutung, da sie regelmäßige Ausschüttungen mit potenziellem...