Politik

US-Regierung genehmigt großes Waffengeschäft mit Taiwan

Die US-Regierung hat grünes Licht für einen großen Waffendeal mit Taiwan gegeben. China protestiert.
06.03.2023 11:00
Lesezeit: 1 min
US-Regierung genehmigt großes Waffengeschäft mit Taiwan
Tsai Ing-wen, Präsidentin von Taiwan. (Foto: dpa) Foto: Daniel Ceng Shou-Yi

Die US-Regierung hat ein Waffengeschäft mit Taiwan im Wert von 619 Millionen Dollar (etwa 582 Millionen Euro) genehmigt. Dabei handelt sich um mehrere hundert Raketen, mit denen beispielsweise F-16-Kampfjets bestückt werden können, sowie Start- und Steuerungssysteme und andere Ausrüstung, wie das Verteidigungsministerium in Washington mitteilte. Zur Begründung hieß es: „Der beantragte Verkauf wird zur Fähigkeit des Empfängers (Taiwan) beitragen, seinen Luftraum und die regionale Sicherheit zu verteidigen, sowie zur Interoperabilität mit den USA.“

Die USA haben sich seit 1979 der Verteidigungsfähigkeit der Inselrepublik verpflichtet, was vor allem Waffenlieferungen bedeutet. Zudem werden seit Jahren taiwanesische Soldaten von US-Instruktoren ausgebildet.

Lesen Sie dazu: Bericht: US-Spezialeinheiten waren auf Taiwan aktiv

Das militärische Engagement der Vereinigten Staaten auf Taiwan verärgert die chinesische Führung. Die Waffenlieferungen „untergraben die Beziehungen zwischen China und den USA sowie den Frieden und die Stabilität in der Taiwanstraße“, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking. China fordere die USA auf, Rüstungsverkäufe und militärische Kontakte zu Taiwan einzustellen.

China betrachtet Taiwan als abtrünnigen Teil der Volksrepublik und strebt eine Wiedervereinigung mit der Insel an. Die Regierung in Taipeh versteht das Land hingegen schon lange als unabhängig. Taiwans Verteidigungsministerium dankte am Donnerstag für die geplante Lieferung. Sie werde der nationalen Luftwaffe helfen, den Luftraum gegen chinesische Flugzeuge zu verteidigen.

Das Geschäft erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen den USA und China. Die US-Regierung verfolgt einen konfrontativen Kurs gegenüber Peking, um das Land und sein wirtschaftliches und militärisches Potenzial einzudämmen. Im konkreten Fall von Taiwan sind die Spannungen Folge wiederholter Durchfahrten von amerikanischen Schlachtschiffen durch die Taiwan-Straße, verstärkter politischer Beziehungen zwischen Washington und Taipeh sowie verstärkter Einsätze der chinesischen Marine und Luftwaffe nahe Taiwan - wobei auch der Luftraum des Landes mehrfach verletzt worden sein soll.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-ETF-Vergleich: Wie Sie mit Europa-fokussierten ETFs Geld verdienen - und welche Europa-ETF sinnvoll sind
01.04.2025

Da die Trump-Administration die Unterstützung für die Ukraine zurückfährt, protektionistische Zölle erlässt und sich von der...