Politik

Russland, Türkei, Iran und Syrien bereiten Treffen der Außenminister vor

Der Friedensprozesses für Syrien nimmt Fahrt auf. Auffallend ist, wer dabei fehlt.
09.03.2023 16:00
Aktualisiert: 09.03.2023 16:28
Lesezeit: 1 min
Russland, Türkei, Iran und Syrien bereiten Treffen der Außenminister vor
Der türkische Präsident Recep Tayyib Erdogan. (Foto: dpa) Foto: Christoph Soeder

Die stellvertretenden Außenminister Russlands, der Türkei, Syriens und des Iran werden sich nächste Woche in Moskau treffen. Dies gab der der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch bekannt, wie der englischsprachige Dienst von Reuters berichtet. Danach sollen sich die Außenminister der vier Länder treffen.

Cavusoglu sagte, sein iranischer Amtskollege Hossein Amirabdollahian wolle sich den Gesprächen zwischen der Türkei, Syrien und Russland anschließen, und die Türkei habe glücklich zugestimmt.

Annäherungen im Orient

„Astana ist sowieso das einzige überlebende Format, um Syrien anzusprechen. Jetzt planen wir ein Treffen zwischen den vier Außenministern“, sagte Cavusoglu auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Amirabdollahian. „Russland hat angeboten, ein vorläufiges Treffen für die Vorbereitungen dieses Vierertreffens auszurichten. Dieses Treffen wird nächste Woche auf der Ebene der stellvertretenden Minister in Moskau stattfinden.“

Moskau unterstützt eine Annäherung zwischen Damaskus und Ankara, veranstaltete im Dezember Gespräche zwischen ihren Verteidigungsministern und strebt Treffen zwischen den Außenministern und schließlich den Präsidenten an. Die Türkei galt in den vergangenen Jahren als Widersacher Assads und kontrolliert einige Gebiete im Norden Syriens mithilfe von Söldnern.

Die Annäherung der Türkei an Syrien unter Mitwirkung Russlands und des Irans (ebenfalls eine direkte Konfliktpartei im Stellvertreterkrieg in Syrien) dürfte den USA und ihren westlichen Verbündeten missfallen. Die US-Regierung hält weiter am Ziel eines Sturzes der Assad-Regierung fest und unterhält überdies in Syrien mehrere Militärbasen. Zudem rüstet sie eigene Söldnertruppen im Land aus, namentlich die sogenannten „Syrian Democratic Forces“ (SDF).

Auch Israel, welches kontinuierlich mit Raketen- und Bombenangriffen gegen in Syrien stationierte iranische Milizen vorgeht, dürfte die politische Mitwirkung Teherans im Astana-Format ein Dorn im Auge sein.

Bedeutende Staaten der arabischen Welt hingegen sind in den vergangenen Monaten und Jahren wieder auf Syrien zugegangen und haben eine politische Normalisierung eingeleitet.

Lesen Sie dazu: Die diplomatische Front des Westens gegen Syrien bricht zusammen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...

DWN
Politik
Politik Rüstungsexporte steigen auf Rekordwert, mehr als die Hälfte geht an die Ukraine
22.01.2025

Die Regierung von Kanzler Scholz hatte sich ursprünglich vorgenommen, Rüstungsexporte mit einem Kontrollgesetz einzudämmen. Dann kam die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...