Finanzen

Bitcoin war die beste Geldanlage im ersten Quartal

Lesezeit: 2 min
01.04.2023 13:03  Aktualisiert: 01.04.2023 13:03
Bitcoin, ein Kind der letzten Finanzkrise, verzeichnete im ersten Quartal einen Kursanstieg um etwa 70 Prozent. Ein Grund ist offenbar die aktuelle Bankenkrise.
Bitcoin war die beste Geldanlage im ersten Quartal
Bitcoin scheint von der andauernden Bankenkrise zu profitieren. (Foto: dpa)

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Bitcoin steht im ersten Quartal wieder einmal an die Spitze der Anlageklassen mit der besten Wertentwicklung. Mit einem Zuwachs um rund 70 Prozent verzeichnet Bitcoin sein bestes Quartal seit dem ersten Quartal 2021, als der Kurs der Kryptowährung sich etwa verdoppelte. Zum Vergleich: Der US-Aktienindex S&P 500 stieg im ersten Quartal nur um 5,5 Prozent, der Nasdaq 100 nur um 19 Prozent und der Goldpreis nur um gut 8 Prozent.

Nach drei aufeinanderfolgenden Zuwächsen in den Jahren 2019, 2020 und 2021 stürzte der Bitcoin-Kurs im vergangenen Jahr inmitten einer Reihe von Skandalen und Insolvenzen um massiv 64 Prozent ab. Damit war 2020 für Bitcoin-Anleger das zweitschlechteste Jahr aller Zeiten. Der Anstieg im ersten Quartal stellt daher vor allem auch eine Erholung von einem sehr niedrigen Niveau aus dar.

Doch neben der Erholung vom schlimmen letzten Jahr kann die Erholung im ersten Quartal auch als Reaktion auf die andauernde Bankenkrise gewertet werden. Denn ähnlich wie physisches Gold muss man Bitcoin nicht in die Obhut von Banken übergeben, sondern kann selbst die Kontrolle darüber ausüben. Denn Guthaben bei der Bank sind ein Kredit an die Bank. Physisches Gold und Bitcoin werden direkt vom Halter kontrolliert.

„Die meisten Leute würden spontan sagen, dass sich Bitcoin schrecklich entwickeln sollte, weil die Märkte unter Druck stehen oder angespannt sind“, zitiert Bloomberg Peter van Dooijeweert von Man Solutions. „Aber wenn man über die Bitcoin-Fans nachdenkt - die Leute, die Bitcoin lieben -, dann lieben sie die Idee einer Nicht-Fiat-Währung - als wäre dies eine Sache außerhalb des US-Dollars, außerhalb des Bankensystems.“

Matthew Sigel, Leiter des Bereichs Digital Assets Research bei VanEck, stimmt dem zu. „Bitcoin hat sich aufgrund von legitimen fundamentalen Verbesserungen und seiner einzigartigen Rolle als Inhaberwert in einer Zeit der Skepsis gegenüber Bankeinlagen und weiteren Rettungsaktionen der Zentralbanken als widerstandsfähig erwiesen“, sagte er in einem Interview.

Unabhängig von den Katalysatoren hat Bitcoin in letzter Zeit eine Rallye nach der anderen hingelegt. In den letzten drei Wochen, die ungefähr den Zeitraum abdecken, in dem die Banken in den USA anfingen, Stress zu zeigen, hat er nur acht von 22 Sitzungen mit Verlusten erlebt und in diesem Zeitraum einen Anstieg um 40 Prozent verzeichnet.

Die Aktien der Nvidia sind mit einem Plus von 87 Prozent seit Jahresbeginn noch stärker gestiegen als Bitcoin, da die Chips in Bitcoin-Minern zum Einsatz kommen. Und der Valkyrie Bitcoin Miners ETF hat sogar um fast 100 Prozent zugelegt. Gehebelte Produkte verzeichnen in der Regel ebenfalls herausragende Renditen. So ist zum Beispiel der ETF GraniteShares 1.5x Long NVDA im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 145 Prozent gestiegen.

Aber gegenüber den meisten wichtigen Anlageklassen performte Bitcoin im ersten Quartal deutlich besser. Bloomberg-Daten zeigen, dass unter den Rohstoffen Zucker mit einem Plus von 22 Prozent in diesem Jahr bisher die beste Performance erzielt hat. Bei den Anleihen ist ein globaler inflationsgebundener Gesamtrendite-Index um 4 Prozent gestiegen, während bei den globalen Aktienindizes der Laos Composite Index bis Donnerstag um mehr als 44 Prozent gestiegen ist.


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