Das Great Barrier ist so üppig wie noch nie. Nur weiß das kaum jemand, auch die Australier selbst nicht. Daten des Australischen Instituts für Marineforschung (AIMS) zeigen, dass die sogenannte „Korallenabdeckung“ mit circa 35 Prozent auf einem Rekordhoch seit Beginn der Datenerfassung (1985) ist. Die Abdeckung wird als grober Durchschnittswert 87 verschiedener Zonen des Riffs berechnet, welche jeweils eine Wert-Kategorie von 0 bis 100 Prozent (0, 0-10, 10-30, 30-50, 50-75, 75-100) erhalten.
Laut AIMS bestehe in bestimmten Region hitzebedingt weiterhin ein hohes Ausbleichungs-Risiko, vor allem im nördlichen Teil. Besonders betroffen sind Areale, wo die tropische Sonnen relativ lange auf Korallen in geringer Tiefe scheint.
Ähnliches hatte die Behörde aber auch in den vergangenen Jahren immer wieder nach außen kommuniziert und so schlecht ist es heute um das berühmte Korallenriff nicht bestellt. Wie ist das zu erklären?
Great Barrier Reef erweist sich als sehr anpassungsfähig
Das Neu-Wachstum muss Verluste durch ausgeblichene und abgestorbene Stellen mehr als kompensiert haben und die Verluste waren zudem wohl deutlich geringer als man immer wieder befürchtet hat. Ein im Sommer 2022 veröffentlichter AIMS-Bericht zeigt, dass die letztjährigen Verluste im nördlichen Teil des Riffs durch immense Zugewinne im zentralen und südlichen Teil mehr als ausgeglichen wurden.
Unterschätzt wurde wohl auch die Anpassungsfähigkeit des berühmten Korallenriffs an erhöhte Wassertemperaturen oder extreme Sturmereignisse. „Man erkennt, dass das Great Barrier Reef immer noch ein widerstandsfähiges System ist. Es ist immer noch in der Lage, sich von Störungen zu erholen“, sagt Mike Emslie, der Leiter des AIMS-Überwachungsprogramms.
Zur Erhaltung des Ökosystem tragen mit Sicherheit auch die immensen Aufwendungen der Regierung bei. Etwa 3 Milliarden Austral-Dollar (weniger, aber grob vergleichbar mit US-Dollar) wurden seit 2014 in Projekte zur Konservierung des Nationalschatzes gesteckt. Anfang 2022 wurde eine weitere Milliarde genehmigt.
Das berühmte Korallenriff ist über 2.300 Kilometer lang und in der Spitze 250 Kilometer breit. Die australische Regierung wehrt sich dagegen, dass das Riff von UNESCO als „gefährdet“ eingestuft wird, weil ein möglicher Verlust des Weltkulturerbe-Status negative Auswirkungen auf die milliardenschwere Tourismusindustrie des Landes haben könnte.
Nur wenige Australier kennen den Zustand des Riffs
Zugleich wird in den australischen Medien scheinbar erschreckend wenig über den tatsächlichen Zustand des Riffs aufgeklärt. Eine Online-Umfrage der australischen Umweltstiftung (AEF) ergab, dass nur drei Prozent von rund 1.000 befragten Australiern bewusst war, dass sich die Korallen-Dichte auf einem Rekordhoch befindet. Und das obwohl das Wachstum in den letzten zwei Jahren ebenfalls alles Vergangene in den Schatten gestellt hat. Nur 10 % wussten, dass die Korallenbedeckung zu diesem Zeitpunkt über dem langfristigen Durchschnitt lag, während 80 % fälschlicherweise davon ausgingen, dass es durchschnittlich oder schlechter war.
AEF ist eine Non-Profit-Organisation, die unter anderem einige Thesen des menschengemachten Klimawandels in Frage stellt. Die Umfrage durchgeführt haben der Korallenexperte Dr. Peter Ridd und die Wissenschaftsjournalistin Joanne Nova. Ihrer Meinung nach werfen die Umfrageergebnisse ein schlechtes Licht auf die Medienberichterstattung. Der Mainstream würden über jedes lokale Korallenbleiche-Ereignis berichten, aber nur selten die Erholung thematisieren. „Es ist fast so, als ob die Australier jahrelang falsch informiert wurden“, meinen sie.
Der Weltklimarat IPCC hat 2018 in einem Papier geschrieben, dass je nach Szenario ein bis zwei Drittel der weltweiten Korallenriffe voraussichtlich durch Klima-basierte Faktoren schrumpfen werden. Die angegebene Unsicherheitsspanne von über 60 Prozent lässt jedoch jedem seriösen Statistiker das Auge bluten und zeigt ein zentrales Problem der Klimawandel-Forschung: Der Versuch, hochkomplexe chaotische Systeme wie das Weltklima oder ganze Korallenriffe in linearen Modellen zu erfassen.
Mediale Verbreitung von Klimawandel-Mythen
Das schrumpfende Great Barrier Reef ist indes nicht das einzige mediale Dauerthema zu den Folgen Klimawandels, das keine faktische Substanz hat. Die DWN hatten vor einiger Zeit beispielsweise das Thema des angeblich aussterbenden Eisbären aufgegriffen, das mit der Realität nichts zu tun hat.
Sogar das postulierte Waldsterben ist ein Irrglaube, wenn man die Sache global betrachtet. Daten der US-Weltraumbehörde NASA zeigen, dass die Erde heute um 5 Prozent grüner als vor 20 Jahren ist – vermutlich unter anderem aufgrund eines positiven Seiteneffekts des steigenden Kohlendioxid-Gehalts in der Luft, ergo erhöhter Photosynthese-Aktivität der Pflanzen.