Politik

Der stolpernde Präsident: Biden stürzt auf Bühne bei Absolventenfeier

US-Präsident Joe Biden ist bei einem Auftritt in Colorado auf offene Bühne gestürzt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Die Zweifel an seinem Gesundheitszustand nehmen in beiden Parteien zu.
02.06.2023 14:18
Aktualisiert: 02.06.2023 14:18
Lesezeit: 2 min

US-Präsident Joe Biden ist bei einem Auftritt im Bundesstaat Colorado auf offener Bühne gestürzt. Biden sprach am Donnerstag vor Absolventen einer Militärakademie in Colorado Springs und nahm an der dortigen Abschlusszeremonie teil.

Als der 80-Jährige am Ende der Zeremonie über die Bühne lief, geriet er ins Stolpern und fiel vornüber auf den Boden. Sicherheitskräfte halfen ihm auf. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses teilte im Anschluss auf Twitter mit, dem Präsidenten gehe es gut. Biden sei über einen Sandsack auf der Bühne gestolpert.

Weißes Haus spielt den Vorfall herunter

Bei seiner Rückkehr nach Washington bemühte sich Biden, den Sturz herunterzuspielen. Bei seiner Ankunft am Weißen Haus scherzte er vor Reportern mit einem Wortspiel über den Vorfall. In Anspielung auf den Sandsack sagte er: „I got sandbagged.“ Im Englischen bedeutet die Wendung so viel wie: „Ich wurde ausgetrickst.“ Dabei lächelte Biden und setzte vor den Journalisten zu einem kurzen Hüpfer an.

Biden war Anfang 2021 als ältester Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus eingezogen. Ende April kündigte der Demokrat an, er wolle bei der Präsidentenwahl im November 2024 für eine zweite Amtszeit antreten. Bei der Wahl wird Biden 81 Jahre alt sein, am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre er 86.

Bidens Alter und seine Eignung als erneuter Präsidentschaftsbewerber sorgen seit längerem für Debatten, auch in seiner eigenen Partei. Konkurrenten aus den Reihen der Republikaner nutzen irritierende Patzer und kleine Fehltritte des Präsidenten regelmäßig, um seine mentale und körperliche Fitness infrage zu stellen.

Zweifel an Bidens Gesundheit überlagern Kandidatur

Der Demokrat ist in seiner Amtszeit schon bei mancher Gelegenheit gestolpert und gestürzt – ebenso wie andere Präsidenten vor ihm. Mit zunehmendem Alter und dem heraufziehenden Wahlkampf steht Biden allerdings unter besonderer Beobachtung.

Einer seiner republikanischen Konkurrenten im Wahlkampf, Ex-Präsident Donald Trump, der üblicherweise nicht mit Häme über seinen Amtsnachfolger geizt, reagierte ungewöhnlich verhalten. „Ich hoffe, er hat sich nicht verletzt“, sagte Trump bei einem Auftritt im Bundesstaat Iowa mit Blick auf Biden. „Die ganze Sache ist verrückt“, schob der 76-Jährige nach. „Da muss man vorsichtig sein. Selbst wenn man auf Zehenspitzen eine Rampe hinuntergehen muss.“

Trump spielte damit auf einen ähnlichen Moment an, in dem er sich selbst Spott eingehandelt hatte: Im Juni 2020 hatte er als Präsident am Rande einer Rede an der Militärakademie West Point extrem unsicher gewirkt, als er eine Rampe von der Bühne herunterging.

Die Rampe sei aus Stahl und ohne Geländer gewesen, er habe rutschige Schuhe mit Ledersohlen angehabt und nicht hinfallen wollen, sagte Trump später zur Begründung. Der Ex-Präsident wird in wenigen Tagen 77 Jahre alt und ist damit nur geringfügig jünger als Biden. Auch Trump will bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Transferrepublik Deutschland: Wissen als Wirtschaftsfaktor
23.06.2025

Während US-Hochschulen unter politischem Druck stehen und Eliteforscher nach Kanada abwandern, funktioniert in Deutschland, was...

DWN
Politik
Politik Armenien kehrt Russland den Rücken – und öffnet sich dem Westen
23.06.2025

Armenien verabschiedet sich von Russland als Schutzmacht. Der Kreml sieht tatenlos zu – der Westen greift zu. Was das für Europa und...

DWN
Politik
Politik EU knickt ein: Russland darf weiter an Öl-Milliarden verdienen
23.06.2025

Die EU wollte Russland mit einer drastischen Senkung der Ölpreisobergrenze Milliarden entziehen. Doch angesichts wachsender Krisen rudert...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankgeschäfte im Wandel: Online-Banking auf dem Vormarsch – auch bei Älteren
23.06.2025

Digitale Bankgeschäfte sind längst keine Domäne der Jüngeren mehr. In Deutschland steigt die Nutzung von Online-Banking quer durch alle...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX-Kurs zum Start unter Druck nach US-Angriff auf den Iran, Ölpreise steigen
23.06.2025

Die Börse steht unter Druck: Nach dem überraschenden US-Angriff auf iranische Atomanlagen herrscht Verunsicherung an den Aktienmärkten....