Politik

Sachsen fordert sofortige Reparatur von Nord Stream 1

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer spricht Klartext. Der Anschlag auf Nord Stream ist ein Verbrechen, die Pipeline muss umgehend repariert werden.
23.06.2023 09:54
Aktualisiert: 23.06.2023 09:54
Lesezeit: 2 min
Sachsen fordert sofortige Reparatur von Nord Stream 1
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer fordert die sofortige Reparatur der Nord Stream 1 Pipeline. (Foto: dpa) Foto: Nord Stream

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert die umgehende Reparatur der durch einen Sprengstoffanschlag zerstörten Pipeline Nord Stream 1, durch die in der Vergangenheit russisches Erdgas nach Deutschland transportiert wurde.

Kretschmer sagt in einem Gespräch mit Welt-TV: "Diese Pipeline ist gesprengt worden durch einen Anschlag, durch ein Verbrechen. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum wir jetzt nicht drangehen sollten, diese Pipeline zu sichern und zu reparieren."

Außerdem forderte der CDU-Politiker Auskunft von der Bundesregierung über die Hintergründe des Anschlags. Die Menschen in Deutschland würden gerne erfahren, was die Bundesregierung darüber wisse, dass der US-Auslandsgeheimdienst CIA vor einem Anschlag gewarnt habe.

Verschlusssache Nord Stream

Die schwedische Justiz behält es sich nach russischen Angaben vor, Informationen zur Aufklärung der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines geheim zu halten. Über entsprechende Erwägungen berichtete die amtliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die schwedische Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag. Sollten die Ermittlungen zu den Sabotage-Akten eingestellt und daraus keine endgültigen Schlüsse gezogen werden können, würden die Unterlagen nicht öffentlich gemacht, berichtete RIA weiter.

Russland hat wiederholt Einsicht in die Ermittlungen Schwedens, Dänemarks und Deutschlands gefordert. In Deutschland ist die Karlsruher Generalbundesanwaltschaft federführend.

Zuletzt hatte es in Medienberichten angeblich Hinweise darauf gegeben, dass die Spur zu Tätern in die Ukraine führen soll. Demnach soll das ukrainische Militär einen Angriff mit einer kleinen Gruppe von Tauchern geplant haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestreitet eine Beteiligung seines Landes an den Anschlägen. Die Ukraine macht Russland für die Taten verantwortlich, was die Regierung in Moskau zurückweist.

Der US-Enthüllungsjournalist Seymour Hersh hingegen behauptet, dass die US-Regierung unter Präsident Joe Biden den schweren Terroranschlag angeordnet hat.

Biden hatte wenige Monate vor dem Attentat im Beisein von Kanzler Scholz angekündigt, dass das Nord Stream-Projekt "beendet" werde, falls Russland die Ukraine angreife.

Die beiden Nord-Stream-Doppelröhren waren im September 2022 durch Explosionen in schwedischen und dänischen Hoheitsgewässern beschädigt worden. Die Ermittler gingen angesichts der Dimension der Anschläge schnell von Sabotage-Akten aus. Durch die Pipeline Nord Stream 1 hatte Russland bis zum Lieferstopp Erdgas aus Sibirien nach Deutschland und in weitere europäische Länder gepumpt. Nord Stream 2 wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht in Betrieb genommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...