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US-Luftwaffe präsentiert Drohne mit Künstlicher Intelligenz

Die United States Air Force hat erstmals einen Flug mit einer Tarnkappendrohne durchgeführt, die über Künstliche Intelligenz verfügt. Damit sollen die Kosten der Kriegsführung gesenkt werden.
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06.08.2023 12:54
Aktualisiert: 06.08.2023 12:54
Lesezeit: 2 min
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US-Luftwaffe präsentiert Drohne mit Künstlicher Intelligenz
Eine F-15E Strike Eagle (links) und eine Tarnkappendrohne, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert wird. (Foto: U.S. Air Force)

Das Air Force Research Laboratory (AFRL) hat eine Tarnkappendrohne vom Typ XQ-58A Valkyrie mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgerüstet und am 25. Juli 2023 auf ihren ersten autonomen Flug geschickt. Der Flug wurde im Eglin Test and Training Complex im US-Bundesstaat Florida durchgeführt und dauerte drei Stunden. Die Arbeiten an dem Projekt dauerten vier Jahre.

Laut Colonel Tucker Hamilton, dem Leiter der Abteilung für KI-Tests und -Operationen im Luftwaffenamt der Vereinigten Staaten hat die Mission gezeigt, dass ein unbemanntes Flugzeug, das mit Künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen versehen wurde, "ein taktisch relevantes Problem in der Luft lösen kann", wie das AFRL berichtet. Der Einsatz sei zudem unmittelbar auf andere Autonomieprogramme übertragbar.

Die Algorithmen wurden von vom Autonomous Air Combat Operations Team (AACO) des Air Force Research Laboratory entwickelt. Die Algorithmen wurden in Millionen von Stunden in realitätsnahen Simulationen, bei zehn Einsätzen mit einem modifizierten F-16-Testflugzeug, das als X-62A oder VISTA (Variable In-flight Simulator Test Aircraft) bekannt ist, bei Hardware-in-the-Loop-Events mit der Drohne XQ-58A Valkyrie und bei Tests am Boden verfeinert.

"AACO hat einen mehrgleisigen Ansatz für unbemannte Flugtests mit maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz gewählt und die Ziele der operationellen Experimente erreicht, indem eine Kombination aus Hochleistungsrechnern, Modellierung und Simulation sowie Hardware-in-the-Loop-Tests eingesetzt wurde, um einen KI-Akteur zu trainieren, der das unbemannte XQ-58-Flugzeug sicher fliegen kann", sagte AACO-Programmleiter Dr. Terry Wilson.

"KI wird ein entscheidendes Element für die zukünftige Kriegsführung und die Geschwindigkeit sein, mit der wir das operative Bild verstehen und Entscheidungen treffen müssen", sagte Brigadegeneral Scott Cain, AFRL-Kommandeur. "KI, autonome Operationen und Mensch-Maschine-Teams entwickeln sich in einem noch nie dagewesenen Tempo weiter, und wir brauchen die koordinierten Anstrengungen unserer Partner in Regierung, Wissenschaft und Industrie, um Schritt zu halten."

Das Air Force Research Laboratory ist das wichtigste Forschungs- und Entwicklungszentrum des Luftwaffenamts der Vereinigten Staaten. Es verfügt über mehr als 11.500 Mitarbeitern und spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Integration von erschwinglichen Technologien für die Luft-, Weltraum- und Cyberspace-Streitkräfte.

Bereits im Februar gab die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), eine dem US-Verteidigungsministerium unterstellte Forschungseinrichtung, bekannt, dass ihre Künstliche Intelligenz nun eine echte F-16 im Flug steuern kann. Im Verlauf der drei Jahre Entwicklung sei man von der Steuerung simulierter F-16-Flugzeuge in Luftkämpfen auf Computerbildschirmen zur Steuerung einer echten F-16 im Flug übergegangen.

Im Dezember 2022 hatten die Entwickler ihre KI-Software in ein speziell modifiziertes Versuchsflugzeug X-62 VISTA geladen und flogen von der Edwards Air Force Base in Kalifornien mehrere Flüge über mehrere Tage. Dabei war jedoch noch ein Pilot an Bord, um im Notfall die Kontrolle zu übernehmen. "Die Flüge zeigten, dass KI-Akteure einen Kampfjet in Originalgröße steuern können, und lieferten unschätzbare Live-Flugdaten", so die DARPA in einer Mitteilung.

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