Finanzen

Goldpreis fällt auf tiefsten Stand seit März

Der Goldpreis hat seine Talfahrt am Donnerstag fortgesetzt und fiel vorübergehend unter die Marke von 1890 Dollar. Hintergrund ist ein drohender weiterer Zinsanstieg.
17.08.2023 14:27
Aktualisiert: 17.08.2023 14:27
Lesezeit: 2 min

Der Goldpreis hat am Donnerstag die Talfahrt der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Er fiel auf den tiefsten Stand seit fast einem halben Jahr. In London rutschte die Notierung für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1889,70 US-Dollar ab. So günstig wurde das Edelmetall zuletzt im März gehandelt. Gegen Mittag lag der Goldpreis zuletzt wieder bei 1895 Dollar.

Marktbeobachter erklärten den jüngsten Preisdruck mit der Spekulation auf weiter steigende Zinsen in den USA. Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed zeigte, dass die US-Notenbanker die Tür für weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation offenhalten. Steigende Zinsen an den Kapitalmärkten machen Gold weniger attraktiv.

Zudem sorgte auch der Kursanstieg des Dollar im Zuge der Zinsspekulationen für Verkaufsdruck. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, verteuert eine starke US-Währung das Edelmetall und bremst die Nachfrage.

Experten der Dekabank verwiesen darüber hinaus auf die rückläufigen Goldkäufe durch Zentralbanken. Nach Daten des Interessenverbands World Gold Council sind die Käufe der Zentralbanken in den Monaten April bis Juni um etwa 35 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. «Lag ihr Anteil an der Gesamtnachfrage im dritten Quartal 2022 noch bei rund einem Drittel, waren es zuletzt nur noch gut zehn Prozent», hieß es in einer Analyse der Dekabank.

Anfang Mai war der Goldpreis noch bis auf 2062 Dollar gestiegen und hatte damit ein Rekordhoch nur knapp verpasst. Analysten der Dekabank gehen davon aus, dass sich der Goldpreis bis zum Ende des Jahres im Bereich von 1900 Dollar je Feinunze einpendeln dürfte.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der österreichisch Fondsmanager Ronnie Stoeferle hat bereits Anfang des Monats darauf hingewiesen, dass in der Vergangenheit immer dann ein neuer Gold-Bullenmarkt einsetzte, wenn die Renditen zu fallen begannen. Angesichts des starken Zinsanstiegs der letzten knapp zwei Jahre ist derzeit eigentlich ein Rückgang der Renditen zu erwarten. Allerdings warten Anleger darauf schon seit über einem Jahr vergeblich. (dpa/gu)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...

DWN
Technologie
Technologie Lidl krempelt den Einkauf um: Warum die Scan-and-Go-Technologie den Handel umdreht
13.12.2025

Litauens Handelsketten treiben den digitalen Umbruch voran. Das Selbstscansystem Scan & Go kommt nun in die Lidl Filialen. Bisher wurde...

DWN
Politik
Politik Billigfluglinien bereiten sich bereits auf Flüge in die Ukraine vor
13.12.2025

Wizz Air, Ryanair und EasyJet bringen sich in Stellung. Europas Billigfluglinien planen bereits ihre Rückkehr in die Ukraine und rechnen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...