Wirtschaft

Ifo-Institut: Aussichten trüben sich weiter ein

Der Ifo-Geschäftsklima-Index liefert durch die Bank schlechte Werte. Der Abschwung verschärft sich.
25.08.2023 14:39
Aktualisiert: 25.08.2023 14:39
Lesezeit: 1 min
Ifo-Institut: Aussichten trüben sich weiter ein
Deutschland steckt in der Rezession, die Aussichten trüben sich ein. (Bild: istockphoto.com/ronniechua) Foto: ronniechua

Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft trüben sich weiter ein. So hat sich die Stimmung hierzulande im August einmal mehr verschlechtert, wie das Ifo-Institut am Freitag in München im Zuge der Vorstellung des aktuellen Info-Index mitteilte. Das Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 1,7 Punkte auf 85,7 Zähler. Es ist der vierte Rückgang in Folge und der tiefste Stand seit Oktober 2022.

Bereits nach drei Rückgängen des Ifo-Index in Folge sprechen Ökonomen von einem konjunkturellen Wendepunkt hin zu einer Konjunkturschwäche. Analysten hatten für August einen Rückgang beim wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer erwartet und waren von einem Indexstand von 86,8 Punkten ausgegangen.

„Die Durststrecke der deutschen Wirtschaft verlängert sich“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der Umfrage unter etwa 9.000 Unternehmen. Die aktuelle Lage wurde deutlich schlechter bewertet, die künftigen Geschäftsaussichten fielen ebenfalls schwächer aus.

Das Geschäftsklima trübte sich in allen betrachteten Bereichen ein, und im Bauhauptgewerbe setzte der Indikator seine Talfahrt fort. In dieser Branche greife der Pessimismus immer mehr um sich.

Lesen Sie dazu: Wohnungsbau im Klima-Strudel: Von schärferen Dämm-Vorschriften ist plötzlich keine Rede mehr

Bankökonomen bewerteten die Umfrageergebnisse negativ. Per saldo stünden die Zeichen auf konjunkturelle Flaute, was bereits am Mittwoch durch die im Schrumpfungsbereich liegenden deutschen Einkaufsmanagerindizes angedeutet worden sei, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Besonders negativ hatte dabei der unerwartet deutliche Rückgang der Stimmung in der Dienstleistungsbranche überrascht.

Insgesamt deute der breit basierte Rückgang der Frühindikatoren auf ein erneutes Schrumpfen der deutschen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte, ergänzte Analyst Christoph Weil von der Commerzbank.

Auch im Rest des Euroraums gebe es Rezessionssignale. Das stärke die Position der vielen Vertreter einer eher lockeren Geldpolitik im Rat der Europäischen Zentralbank, der auf der nächsten Sitzung im September seine Leitzinsen vermutlich nicht noch einmal anheben wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...