Wirtschaft

Ifo - Erholung für deutsche Exportindustrie

Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im Oktober leicht erholt. Das verzeichnet das Ifo-Institut in München. Trotz dieser Verbesserung bleiben die Exporterwartungen verhalten.
26.10.2023 11:28
Aktualisiert: 26.10.2023 11:28
Lesezeit: 1 min

Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im Oktober nach dem Rückschlag im Vormonat etwas aufgehellt. Das Barometer für die Exporterwartungen stieg auf minus 6,9 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Im September war es mit minus 10,8 Punkten auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 abgerutscht - damals trübte die Corona-Pandemie die Aussichten. „Die Exportwirtschaft bleibt aber weiterhin eher zurückhaltend bei den Erwartungen“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Viele Unternehmen sehen eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten.“

Nur wenige Branchen erwarten einen Zuwachs bei den Ausfuhren. „Gegenwärtig sind dies nur die Hersteller von Lederwaren, die Nahrungsmittelindustrie und zu kleinen Teilen auch die Chemische Industrie“, hieß es. Die meisten anderen Branchen rechnen demnach eher mit einem rückläufigen Auslandsgeschäft. Bei den Automobilherstellern halten sich positive und negative Antworten in etwa die Waage. Im Maschinenbau und der Elektrotechnik beklagen einige Unternehmen fehlende Aufträge aus dem Ausland, wie das Ifo-Institut herausfand. Am pessimistischsten sind die Drucker.

Den Unternehmen macht die maue Weltwirtschaft zu schaffen. Die in vielen Industrieländern stark gestiegenen Zinsen verteuern die Finanzierung für den Kauf von Waren „Made in Germany“ deutlich. Die Welthandelsorganisation (WTO) hat erst kürzlich ihre Wachstumsprognose für den globalen Warenaustausch in diesem Jahr mehr als halbiert. Anhaltende Inflation, höhere Zinsen, ein angespannter chinesischer Immobilienmarkt und der Krieg in der Ukraine trüben die Aussichten. Das Warenhandelsvolumen werde deshalb 2023 nur noch um 0,8 Prozent zulegen. Im April war die Organisation noch von 1,7 Prozent ausgegangen. Für kommendes Jahr ist sie dafür einen Tick optimistischer: Dann soll der Welthandel um 3,3 Prozent wachsen, nach den bislang veranschlagten plus 3,2 Prozent. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzskandal bei privaten Krediten: HPS und BNP Paribas verlieren hunderte Millionen
16.11.2025

Der Markt für private Kredite außerhalb regulierter Banken erlebt ein rasantes Wachstum, das zunehmend systemische Risiken birgt. Wie...

DWN
Politik
Politik TNT-Produktion in Europa: NATO-Staaten planen neue Fabriken zur Versorgungssicherung
16.11.2025

Europa verfügt derzeit über nur eine Produktionsstätte für NATO‑Standard‑TNT, während mehrere Länder neue Fabriken planen. Wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzielles Notfallpaket: So sichern Sie Ihr Vermögen in Krisenzeiten
15.11.2025

In Zeiten wachsender Unsicherheiten rückt neben Notvorräten und Fluchtplänen auch die finanzielle Absicherung in den Fokus. Marek...

DWN
Politik
Politik Für einen Kampfjet braucht es 400 Kilogramm seltene Erden: Europa im Wettbewerb mit China und den USA
15.11.2025

Seltene Erden sind zu einem entscheidenden Faktor in globalen Machtspielen geworden und beeinflussen Industrie, Verteidigung und Hightech....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klassengesellschaft 2.0 – Warum Demokratie ohne soziale Gleichheit zerbricht
15.11.2025

In Deutschland redet kaum jemand über Klassen – als wäre soziale Herkunft heute keine Machtfrage mehr. Doch die Soziologin Prof. Nicole...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzblasen 2025: Wo der nächste große Crash drohen könnte
15.11.2025

An den Finanzmärkten steigt die Nervosität. Künstliche Intelligenz treibt Bewertungen auf Rekordhöhen, Staaten verschulden sich wie nie...