Weltwirtschaft

Inflation auf dem Rückzug: Großhandelspreise fallen den achten Monat

Lesezeit: 1 min
12.12.2023 10:04  Aktualisiert: 12.12.2023 10:04
Die deutschen Großhandelspreise sind im November den achten Monat in Folge gefallen, wenn auch nicht mehr so stark wie zuvor. Ist die Inflation auf dem Rückzug?

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutschen Großhandelspreise sind im November langsamer gefallen, signalisieren aber weiter einen nachlassenden Inflationsdruck. Sie sanken im November wegen günstigerer Mineralölprodukte um durchschnittlich 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Das ist der achte Rückgang in Folge. Allerdings fiel er langsamer aus als im Oktober und November, als es mit minus 4,2 und 4,1 Prozent die stärksten Rückgänge seit den Anfängen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 gegeben hatte. Von Oktober auf November gaben die Preise ebenfalls nach, und zwar um 0,2 Prozent (Oktober: -0,7 Prozent).

Der Großhandel gilt als Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden, Preissenkungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise auch bei den Verbrauchern an. Ökonomen gehen deshalb davon aus, dass die Inflationsrate weiter nachgeben dürfte. Im November sind die Verbraucherpreise mit 3,2 Prozent so schwach gestiegen wie seit über knapp zweieinhalb Jahren nicht mehr.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Großhandelspreise hatten im vergangenen Monat erneut Mineralölerzeugnisse wie Benzin, die vor einem Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine besonders kräftig gestiegen waren. Diese waren nun um 13,9 Prozent billiger zu haben. "Ursächlich hierfür ist vor allem ein Basiseffekt durch das hohe Preisniveau im Vorjahreszeitraum", hieß es dazu. Deutlich günstiger waren auch Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (-24,3 Prozent), chemische Erzeugnissen (-20,9 Prozent), Erze, Metalle und Metallhalbzeug (-12,8 Prozent) sowie Altmaterial und Reststoffe (-10,0 Prozent).

Höher als im November 2022 waren dagegen die Großhandelspreise für Obst, Gemüse und Kartoffeln: Hier gab es ein Plus von 14,8 Prozent. Zucker, Süßwaren und Backwaren verteuerten sich mit 10,1 Prozent ebenfalls spürbar. Auch für Getränke (+7,4 Prozent) sowie für lebende Tiere (+7,2 Prozent) musste auf Großhandelsebene mehr bezahlt werden. (Reuters)


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...