Unternehmen

Nächste Woche - Mittelstandsverband: Lage ist besser als die Stimmung

In Zeiten der allgemeinen Verunsicherung weiß der Deutsche Mittelstandsbund (DMB) Erfreuliches zu berichten: Die Lage im Mittelstand ist besser als die aktuelle Stimmung. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Verbandes.
Autor
20.12.2023 11:30
Aktualisiert: 20.12.2023 11:30
Lesezeit: 2 min
Nächste Woche - Mittelstandsverband: Lage ist besser als die Stimmung
Mittelstandsvertreter Tenbieg: Lage besser als die Stimmung. (Foto: DMB) Foto: jochen rolfes

Der Deutsche Mittelstandsbund hatte im November 500 Mitgliedsunternehmen des Verbandes nach ihren Erwartungen für das nächste Jahr und nach den größten Herausforderungen gefragt. Ergebnis: Tatsächlich sieht die überwiegende Zahl der befragten Unternehmer ihre Lage als gut, sehr gut oder als immerhin noch befriedigend an, jedoch mache den meisten Unternehmern die politische Unsicherheit erhebliche Sorge. Dies spiegelt sich auch in einer großen Unzufriedenheit mit der Regierung wider.

Die DMB-Umfrage, die zwischen dem 14. und 30. November durchgeführt wurde, zeigt bei den Unternehmen nach Einschätzung des Verbandes eine „verhalten optimistische Lageeinschätzung“. Demnach beurteilen 13,1 Prozent der Befragten ihre Lage als „sehr gut“, 44,5 Prozent beurteilen ihre derzeitige wirtschaftliche Situation als „gut“ und 25,7 Prozent als immerhin noch als „befriedigend“ ein.

Optimismus für 2024

Für das bevorstehende Jahr erwarten die meisten Unternehmer eine ähnlich gute oder gar eine bessere Entwicklung. So äußerten sich knapp 46 Prozent der befragten Unternehmer optimistisch und gehen von einem Wachstum ihres Geschäftes aus. Rund 37 Prozent gehen von einer Stagnation, 17 Prozent von einem Rückgang des Geschäftes aus.

Der geschäftsführende Vorstand des DMB, Marc S. Tenbieg, interpretiert die Ergebnisse der Umfrage so, dass derzeit in vielen Branchen „die Lage besser als die Stimmung“ sei. Dies sei umso bemerkenswerter, da die Lage für die Wirtschaft herausfordernd bleibe.

Diese Ansicht wird auch in weiten Teilen in der Unternehmerschaft geteilt. So sehen sie erhebliche Hindernisse für neue Investitionen im Jahr 2024 und stellen sich mit Sorge die Frage nach der zukünftigen internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Für 51 Prozent der Unternehmer stellt demnach die hohe steuerliche Belastung die größte Herausforderung dar. Auch der Fachkräftemangel (49 Prozent) und die Lasten der Bürokratie (44 Prozent) sind für die Unternehmen zentrale Probleme.

Für das kommende Jahr planen Unternehmen ihre Investitionen im Bereich der Technologie (46,3 Prozent) und in Personal (45 Prozent), lediglich 15 Prozent wollen der Umfrage zufolge in den Bereichen Nachhaltigkeit und Effizienz investieren.

Top-Forderung Steuerreform

Sehr unzufrieden zeigt sich hingegen der Mittelstand mit den Leistungen der Politik: Nach zwei Jahren der Ampel-Regierung äußern sich 82 Prozent der Befragten negativ über die Arbeit der Regierung. Mehr als die Hälfte (51,8 Prozent) ist sogar „sehr unzufrieden“ mit der Leistung der Bundesregierung. Dabei haben die befragten Unternehmer eine klare Vorstellung davon, welche Themen die Politik im nächsten Jahr mit Priorität angehen müsste. Aus der Sicht des Mittelstands hat das Thema „Steuerreform“ eine zentrale Stellung. Knapp drei Viertel der Befragten (72,7 Prozent) nennen eine moderne Unternehmensbesteuerung als den wichtigsten Wettbewerbs- und Investitionsfaktor. Dahinter kommen nach Ansicht des Mittelstands die Themen „Energiepreise“ (64,5 Prozent), „Bildung“ (48,2 Prozent) und „Digitalpolitik“ (48 Prozent).

Der Deutsche Mittelstandsbund fordert umfassende Reformen im nächsten Jahr, damit der Standort Deutschland wieder leistungsfähiger werde.

Der in Düsseldorf ansässige Deutsche Mittelstandsbund (DMB) ist ein Verband für kleine und mittlere Unternehmen. Der 1982 gegründete Verband vertritt die Interessen von rund 25.000 Mitgliedsfirmen mit insgesamt mehr als 500.000 Beschäftigten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation: Keine Entlastung für Verbraucher in Sicht
12.11.2025

Die Inflation in Deutschland verliert an Tempo – doch im Alltag spüren viele davon wenig. Zwar sind Energie und manche Lebensmittel...

DWN
Finanzen
Finanzen Infineon-Aktie: Warum der KI-Hype die Probleme nicht verdeckt
12.11.2025

Infineon-Aktie: Der Halbleiterkonzern Infineon enttäuscht mit seinem Ausblick – trotz florierender KI-Sparte. Während die Nachfrage aus...

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: Drei Punkte beim geplanten Militärdienst noch ungelöst
12.11.2025

Die Debatte um den neuen Wehrdienst spitzt sich zu: Ungeklärte Fragen, politische Differenzen und ein wachsender Druck auf die...

DWN
Technologie
Technologie Krieg im All: Deutschland und Großbritannien warnen vor russischen Satelliten
12.11.2025

Deutschland und Großbritannien schlagen Alarm: Russische und chinesische Satelliten bedrohen zunehmend die westliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft COP30: Klimarisiko für Unternehmen und Entwicklungsstaaten steigt
12.11.2025

Entwicklungsstaaten erleiden die schwersten Schäden durch Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen. Doch auch Unternehmen spüren die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflationsrate: Verbraucherpreise sinken leicht auf 2,3 Prozent
12.11.2025

Die Inflationsrate in Deutschland sinkt leicht – doch Entwarnung gibt es nicht. Trotz rückläufiger Verbraucherpreise bleibt die...

DWN
Politik
Politik Reiche drängt China zu Lockerung der Exportregeln für seltene Erden
12.11.2025

Seltene Erden sind für Hightech, Auto- und Energiewende unverzichtbar. Doch Chinas Exportpolitik bedroht Europas Versorgungssicherheit....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen uneinheitlich: Die Angst vor dem Absturz wächst – und Trump schaut zu
11.11.2025

Die Rally an den US-Börsen wankt: Während der Leitindex Dow Jones am Dienstag stabil bleibt, dominieren beim Nasdaq Composite Index die...