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Vorwahlen in den USA: Wie Biden um die Stimmen von Schwarzen und Latinos wirbt

Lesezeit: 2 min
04.02.2024 14:18
Die Wahlkampf-Strategie von US-Präsident Joe Biden ist klar: Er wirbt um die Stimmen von Schwarzen und Latinos. Doch immer mehr Latinos wandern zu seinem wahrscheinlichen Herausforderer, Ex-Präsident Donald Trump, ab.

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Nach seinem Sieg bei den Vorwahlen der Demokraten in South Carolina setzt US-Präsident Joe Biden am Sonntag seine Wahlkampftour in Nevada fort. In dem Bundesstaat im Westen der USA versucht Biden, vor allem die dort stark vertretene Wählerschaft mit hispanischen und lateinamerikanischen Wurzeln für sich zu gewinnen. Am Dienstag stehen in Nevada die nächsten Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten an. Obwohl Biden in seiner Partei kaum nennenswerte Konkurrenz hat, muss er um die Stimmen von Latinos wie auch Schwarzen bangen. Aus diesem Grund galt auch die Vorwahl in South Carolina, wo Schwarze über die Hälfte der demokratischen Wählerschaft ausmachen, als wichtiger Stimmungstest für den Amtsinhaber.

Sieg in South Carolina

Nach Auszählung der meisten Stimmen lag Biden in South Carolina mit 96,4 Prozent wie erwartet weit vor seinen zwei Herausforderern, dem Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses Dean Phillips und der Bestseller-Autorin von Ratgeber-Büchern Marianne Williamson. Die Wahlbeteiligung blieb allerdings mit etwas mehr als 120.000 abgegebenen Stimmen am unteren Ende der Erwartungen seiner Parteistrategen, die mit 100.000 bis 200.000 gerechnet hatten. Doch gerade die Mobilisierung der schwarzen Wählerschaft gilt als entscheidend für den weiteren Verlauf der parteiinternen Vorwahlen bis hin zur Präsidentenwahl am 5. November.

Dabei dürfte Biden erneut auf seinen Vorgänger Donald Trump treffen, der das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern anführt. Bei Bidens Sieg über Trump 2020 gab die starke Unterstützung von Schwarzen in South Carolina Bidens Wahlkampf den entscheidenden Impuls. Biden signalisierte nach seinem Sieg am Samstag, dass er auch jetzt wieder auf den Schwung aus dem Südstaat setzt, um gegen Trump zu gewinnen. Doch inzwischen hat die Sympathie vieler Wähler für den 81-Jährigen nachgelassen, sein Alter wird immer mehr zum Thema, und viele Amerikaner treibt die Sorge um hohe Verbraucherpreise und die Sicherheit an der Grenze zu Mexiko an - klassische Wahlkampfthemen der Republikaner um den 77-jährigen Trump.

Umkämpftes Nevada

Bei Präsidentenwahlen hat ohnehin schon seit 1976 kein Demokrat mehr das konservativ geprägte South Carolina gewonnen. Nevada - Bidens nächste Wahlkampfstation - ist dagegen traditionell zwischen Demokraten und Republikanern umkämpft. Vor vier Jahren schlug Biden Trump mit einem Vorsprung von weniger als drei Prozentpunkte. Umfragen zufolge würde es auch dieses Jahr bei einem Duell zwischen den beiden knapp. Rund 30 Prozent der Bewohner von Nevada haben lateinamerikanische oder hispanische Wurzeln. Landesweit haben die Republikaner von Trump von dieser Wählerschaft zuletzt immer mehr Zuspruch erhalten.

Auch bei den Vorwahlen der Demokraten in Nevada tritt Biden unter anderem gegen die Autorin Williamson an, der Abgeordnete Phillips verpasste hier die Frist für die Kandidatur. Biden plant mindestens zwei Wahlkampfauftritte in Nevada. In dem Bundesstaat leben gerade einmal drei Millionen Menschen, die meisten von ihnen im Großraum der Casino-Stadt Las Vegas. Bei seinen Auftritten wird Biden unter anderem die Stärke der amerikanischen Wirtschaft und Infrastruktur-Investitionen in den Vordergrund stellen. In den vergangenen Wochen hat Biden aber auch seinen mutmaßlichen Herausforderer Trump direkt ins Visier genommen, ihn als eine Gefahr für die Demokratie bezeichnet und seine geistigen Fähigkeiten infrage gestellt. (rtr)


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