Immobilien

KfW wieder flüssig: Bauministerin Geywitz verlängert Förderprogramme fürs Klima

Lesezeit: 2 min
20.02.2024 11:10
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist wieder flüssig und soll ab sofort mit Fördergeldern den Neubau in Deutschland anschieben. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat dafür gesorgt, dass die Programme für bestimmte Projekte ausgezahlt werden können. Vor allem ein Projekt ist dabei im Fokus!
KfW wieder flüssig: Bauministerin Geywitz verlängert Förderprogramme fürs Klima
Neubauwohnungen, die nach dem KfW-Förderprogramm für Effizienzhäuser KfW55 der Kreditanstalt für Wiederaufbau entstehen, aufgenommen in Köln-Ehrenfeld. (Foto: dpa)
Foto: Rolf Vennenbernd

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Die Bundesbauministerin setzt die staatliche Förderung für klimafreundlichen Neubau und altersgerechten Umbau von Wohnungen fort und hofft so auf starke Impulse bei Wohnungsbau und Konjunktur. Jeder Förder-Euro löse Aufträge bei Handwerkern aus und kurbele die Binnenwirtschaft an, sagte Klara Geywitz diese Woche in Berlin.

Die Ministerin fordert CDU und CSU zudem auf, nun auch endlich das Wachstumschancengesetz mit der geplanten degressiven Abschreibung im Wohnungsneubau durchzuwinken. Bislang wird die Abschreibung für Abnutzung (AfA) noch im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat aufgehalten.

Union soll Blockade der AfA aufgeben

„Wir geben Milliarden in die Förderung des sozialen Wohnungsbaus, wir brauchen aber auch Steuersenkungen für den frei finanzierten Wohnungsbau", betonte Geywitz. Es sei Zeit, dass die zusätzliche, degressive Abschreibung im Wohnungsbau komme. Am Mittwoch sollen die Beratungen der Verfassungsorgane in Berlin fortgesetzt werden.

Die neue degressive Abschreibung für Abnutzung sollte für Wohnungen und Wohngebäude mit Baubeginn im Oktober 2023 und bis Ende September 2029 gelten. Eine Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses verständigte sich darüber, für sechs Jahre fünf Prozent der Anschaffungs- und Herstellungskosten steuerlich per Abschreibung unterstützen zu wollen. Die Bauwirtschaft wartet händeringend auf dieses Impuls. Die CDU blockiert freilich bislang immer noch, weil sie auf Zugeständnisse beim Streit um den Agrar-Diesel für die Landwirtschaft wartet.

Ab heute jedenfalls nimmt die staatliche Förderbank KfW wieder Anträge für zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse entgegen. Ziel der Bundesregierung ist der klimafreundliche Neubau, die Unterstützung von Umbauten für altersgerechtes Wohnen und die Förderung von Wohnungsgenossenschaften.

Effizienzhaus 40: Förderung für Private und Firmen

Schon 2023 wurden mit dem Programm Klimafreundlicher Neubau gut 47.000 Wohnungen gefördert. Der Zins für KfW-Darlehen liegt bei günstigen 2,1 Prozent - deutlich unter den marktüblichen Zinsen. Von der Förderung können sowohl Privatleute als auch Wohnungsunternehmen profitieren, wenn sie ein sogenanntes Effizienzhaus 40 errichten wollen. Solche Häuser kommen im Vergleich zu herkömmlichen Standard-Gebäuden mit nur noch 40 Prozent Energie aus. Bauherren können Kredite mit bis zu 100.000 Euro je Wohneinheit beantragen, unter Umständen kommen sogar 150.000 Euro als Unterstützung heraus. Voraussetzung ist, dass fossile Heizungen verzichtet wird. Auch ein Kaminofen ist nicht zulässig.

Die KfW-Töpfe für dieses Programm in 2024 umfassen insgesamt 762 Millionen Euro. Im Vorjahr war der Run der Investoren so groß, dass die Gelder in gleicher Höhe um eine weitere Milliarde Euro aufgestockt wurden. Offen das auch in diesem Jahr finanzierbar sein wird, muss sich erst noch zeigen.

Zuschüsse werden auch für den Umbau von Wohnungen für altersgerechter Wohnen gewähret. Während 2023 bereits gut 31.000 Wohnungen und Häuser durch niedrigere Trittschwellen und den Umbau von Badewannen zu Duschwannen ertüchtigt wurden, könnten dieses Jahr eine ähnlich Menge weiterer barrierefreier Objekte hinzukommen.

                                                                            ***

Peter Schubert ist stellv. Chefredakteur und schreibt seit November 2023 bei den DWN über Politik, Wirtschaft und Immobilienthemen. Er hat in Berlin Publizistik, Amerikanistik und Rechtswissenschaften an der Freien Universität studiert, war lange Jahre im Axel-Springer-Verlag bei „Berliner Morgenpost“, „Die Welt“, „Welt am Sonntag“ sowie „Welt Kompakt“ tätig. 

Als Autor mit dem Konrad-Adenauer-Journalistenpreis ausgezeichnet und von der Bundes-Architektenkammer für seine Berichterstattung über den Hauptstadtbau prämiert, ist er als Mitbegründer des Netzwerks Recherche und der Gesellschaft Hackesche Höfe (und Herausgeber von Architekturbüchern) hervorgetreten. In den zurückliegenden Jahren berichtete er als USA-Korrespondent aus Los Angeles in Kalifornien und war in der Schweiz als Projektentwickler tätig.


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