Immobilien

Raumgreifend: Der Bundestag dehnt sich weiter aus und wird immer teurer

Lesezeit: 2 min
21.02.2024 14:22  Aktualisiert: 21.02.2024 14:22
Das Bundesamt für Raumordnung und Bauwesen (BBR) hat den Architektenwettbewerb im sogenannten Luisenblock-Ost im Hauptstadt-Viertel entschieden. Das Band des Bundes erstreckt sich nun ostwärts in Richtung Bahnhof Friedrichstraße fort.
Raumgreifend: Der Bundestag dehnt sich weiter aus und wird immer teurer
Wettbewerb gewonnen gegen prominente Konkurrenz: So soll der Neubau im sogenannten Luisenblock aussehen. (Fotos: Atelier Kempe Thill Thörner Kaczmarek)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

Das Band des Bundes, mit dem die hauptstädtische Architektur die Deutsche Einheit im Spreebogen gespiegelt und die beiden getrennten Hälften Berlins verklammert hat, findet an seinem bisherigen östliche Ende eine würdige Fortsetzung. Der Wettbewerb für den sogenannten Luisenblock auf dem nördlichen Spreeufer in Richtung Friedrichstraße wird nach Plänen des Düsseldorfer Architektenbüros Atelier Kempe Thill Thörner Kaczmarek errichtet.

Der Einladungswettbewerb war mit 16 eingereichten Vorschlägen prominent besetzt. Sowohl das Büro Foster aus London, das die Reichstagskuppel auf das Parlament gesetzt hat, als auch die Behnisch Architekten aus Stuttgart (Akademie der Künste am Pariser Platz) sowie Ingenhoven Associates wurden auf die Plätze verwiesen oder von der Jury lobend erwähnt. Die Preisrichter unter dem Vorsitz des ehemaligen Vorsitzenden des des Architektenbundes BDA, Heiner Farwick, sprachen sich einstimmig für den prämierten Entwurf aus.

Warum ein älterer Entwurf von 2009 nicht mehr verwirklicht wird

Das Gebäude östlich der Luisenstraße und nördlich des Schiffbauerdamms ist in Holzhybridbauweise geplant und erfüllt die Anforderungen an nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen in gestalterisch überzeugender Weise. Das entspricht dem neuen Geist des Bauens in Zeiten der Ampelregierung.

Ein älterer Siegerentwurf des Büros Kusus und Kusus aus dem Jahre 2009 wird nicht mehr weiterverfolgt - das Verdi-Gebäude am Schiffbauerdamm 19 stand im Weg und sollte abgerissen werden. Das blockierte das Bauvorhaben um Jahre, nun gehen die Verantwortlichen einen anderen Weg und teilen den Luisenblock entlang der Bahntrasse in einzelne Bestandteile auf. Für den ausstehenden Wettbewerb zum Luisenblock II gibt s nach Angaben des BBR noch keinen Terminplan.

Das Regierungsviertel wächst und wächst. Vor allem für den Deutschen Bundestag werden raumgreifend neue Flächen in Beschlag genommen. Weitere zwei Milliarden werden in neue Büros, Logistikbereiche, das Rechenzentrum des Parlaments und zusätzliche Ausschuss-Säle gesteckt, heißt es. Eine Verdopplung des bisher vorgesehenen Etats, wie die BBR einräumen muss.

Am 20. März sollen alle Entwürfe im Ernst-Reuter-Haus, dem Dienstgebäude des Bundesamtes für Bauwesen und Raumodnung, an der Straße des 17. Juni, in Hausnummer 122, präsentiert werden.

Zum Autor:

Peter Schubert ist stellvertretender Chefredakteur. Seit dem 1. November schreibt er bei den DWN über Immobilien, Politik und Wirtschaft.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...