Technologie

KI-Revolution: Laut Studie Milliarden-Gewinne für deutsche Unternehmen

Die Zukunft der deutschen Industrie wird durch Künstliche Intelligenz geformt: Eine Studie enthüllt nun ihre Auswirkungen - wie KI Milliarden in die Wirtschaft pumpen könnte.
21.04.2024 06:41
Aktualisiert: 21.04.2024 06:51
Lesezeit: 2 min
KI-Revolution: Laut Studie Milliarden-Gewinne für deutsche Unternehmen
Auf dem Monitor eines Handys ist das ChatGPT-Logo zu sehen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) könnte der deutschen Industrie einen Schub in Milliardenhöhe verleihen (Foto: dpa). Foto: Hannes P Albert

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) könnte der deutschen Industrie einen Schub in Milliardenhöhe verleihen. Laut einer Studie des Forschungsinstituts IW Consult im Auftrag von Google, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde, könnte die Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe durch generative KI um bis zu 7,8 Prozent erhöht werden. Das entspreche einer Gesamtsteigerung von 56 Milliarden Euro. Die Bruttowertschöpfung bezeichnet den Gesamtwert der Waren und Dienstleistungen unter Abzug der Vorleistungen, und damit den im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert.

Generative KI ist eine Variante der Künstlichen Intelligenz, mit der man neue, originelle Inhalte schaffen ("generieren") kann. Mithilfe der Algorithmen und sogenannter Sprachmodelle können Inhalte wie Texte, Bilder und Videos, aber auch Musik oder Programmcodes erzeugt werden. Die Vorgaben für das KI-System müssen nicht programmiert, sondern können in natürlicher Sprache übermittelt werden. Ein bedeutender Meilenstein für generative KI war die Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT durch das Start-up OpenAI im November 2022. Unter anderem Google bietet mit Gemini ein eigenes Dialogsystem für generative KI an, das mit ChatGPT konkurriert.

Vor allem Jobs von Akademikern und Büroangestellten betroffen

Der Studie der Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zufolge müssen sich vor allem Akademiker und Büroangestellte auf starke Veränderungen ihrer Arbeit durch KI einstellen. Im verarbeitenden Gewerbe seien dies rund 0,6 Millionen Beschäftigte, bei denen man eine starke Auswirkung von KI auf die Arbeit erwarte. Bei weiteren 4,1 Millionen Beschäftigten könne generative KI die eigene Arbeit unterstützen, etwa bei der Optimierung von Programmcodes oder als Ideengeber beim Produktdesign.

Im Alltag bei klassischen Industriejobs wie etwa Reparatur- oder Wartungsarbeiten werde die KI dagegen deutlich seltener zum Einsatz kommen. Diese rund 3,3 Millionen Stellen sind der Studie zufolge durch KI nicht oder nur schwer automatisierbar. Das betreffe etwa 41 Prozent aller Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe.

Produktivität blieb in den vergangenen Jahren teilweise fast unverändert

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther, erklärte, seit 2018 sei die reale Arbeitsproduktivität im Maschinenbau und anderen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes mit lediglich 0,4 Prozent Plus pro Jahr nahezu konstant geblieben. "Durch generative künstliche Intelligenz könnte die Branche eine beachtliche KI-Dividende erzielen und damit ihre Produktivitätsvorteile auf den Weltmärkten sichern." Es sei erfreulich, dass viele Unternehmen diese Chance schon erkannt hätten.

Aus der IW-Studie geht hervor, dass mehr als 50 Prozent der Industriebetriebe in Deutschland schon KI einsetzen. Damit liege die Branche deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Wirtschaft (17 Prozent). Die Künstliche Intelligenz werde in der verarbeitenden Industrie dazu verwendet, interne Systeme zu automatisieren (42 Prozent), Dokumente zu verfassen (31 Prozent) und Daten zu analysieren (24 Prozent).

Das verarbeitende Gewerbe ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Laut IW beträgt die Wertschöpfung in diesem Bereich 781 Milliarden Euro und es gibt fast acht Millionen Beschäftigte. Im Vergleich zu anderen Industrieländern ist in Deutschland der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung mit mehr als 20 Prozent deutlich höher und nahezu doppelt so hoch wie in Großbritannien oder den USA. Für die gesamte Wirtschaft werde die mögliche Wertschöpfung mittels KI auf 330 Milliarden Euro geschätzt.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU plant Anpassungen an der DSGVO: Mehr Spielraum für KI zu Lasten des Datenschutzes?
19.11.2025

Die Europäische Union plant umfassende Änderungen ihrer Digital- und Datenschutzregeln, um Innovationen im Bereich künstlicher...

DWN
Politik
Politik Russisches Geld soll nach Kiew fließen - trotz Korruptionsskandals: Von der Leyen schreibt Merz & Co.
19.11.2025

Für die Nutzung der russischen Gelder werben insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und von der Leyen. Ihr Plan sieht vor, der...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie rutscht ab: Friedenspläne der USA zum Ukraine-Krieg belasten den Rheinmetall-Aktienkurs
19.11.2025

Die Rheinmetall-Aktie gerät nach frischen US-Friedenssignalen erneut in turbulentes Fahrwasser. Analysten bleiben optimistisch, doch die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen im Fokus: Anleger reagieren auf überhitzte KI-Aktien und reduzieren ihre Positionen
19.11.2025

Investoren an den US-Börsen beobachten derzeit starke Bewegungen im KI-Sektor, während große Akteure gleichzeitig ihr Portfolio neu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nach Exportbeschränkungen für Nexperia-Chips: Niederlande geben Kontrolle über Chip-Firma Nexperia ab
19.11.2025

Ende September hatte die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernommen. China reagierte kurz darauf mit einem...

DWN
Finanzen
Finanzen Verbraucherumfrage: Debitkarten und Smartphones verdrängen Bargeld in Deutschland
19.11.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Deutschland das Bezahlen mit Debitkarte und Smartphone zunehmend das Bargeld verdrängt. Fast die...

DWN
Finanzen
Finanzen Rentenplus 2026? Wann Ruheständler steuerpflichtig werden
19.11.2025

Rentner aufgepasst: Kommendes Jahr könnten die Renten in Deutschland erneut steigen. Was einerseits erfreulich ist, kann andererseits dazu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktienstrategie: Wie Profis erkennen, wann es Zeit zum Ausstieg ist
19.11.2025

Der perfekte Verkaufszeitpunkt an der Börse ist selten. Doch wer Gewinne nicht rechtzeitig realisiert, riskiert, sie wieder zu verlieren....