Wirtschaft

LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die Europäische Kommission erwägt, Häfen wie den in Zeebrugge, Belgien, für den Transport von russischem LNG in Drittstaaten zu untersagen. Lesen Sie, was das für Russland bedeutet!
08.05.2024 07:38
Lesezeit: 1 min
LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
LNG Terminal in Rotterdam: EU-Sanktionen sollen den Transport von russischem LNG in Drittstaaten untersagen (Foto: dpa).

Die EU-Sanktionen könnten die Transportkapazitäten von LNG einschränken und damit die Gewinne Russlands reduzieren, die potenziell für militärische Aktivitäten, einschließlich des Angriffskrieges gegen die Ukraine, verwendet werden.

Aktuell nutzen russische Tanker, speziell für eisbedeckte Gewässer geeignet, EU-Häfen als Zwischenstation, um LNG von der Jamal-Halbinsel in Sibirien auf normale Tanker umzuladen, die in andere Weltregionen fahren. Dies ermöglicht den "Eisbrechern" eine höhere Effizienz bei ihren Einsätzen.

Die geplanten Sanktionen zielen nicht auf den Transport von russischem LNG für den Verbleib in der EU ab. Einige EU-Staaten betrachten russisches Gas weiterhin als notwendig für ihre Energieversorgungssicherheit, insbesondere angesichts steigender Preise für Importe aus anderen Drittstaaten.

Eine Untersuchung des Institute for Energy Economics & Financial Analysis zeigt, dass in den ersten drei Quartalen 2023 rund 16 Milliarden Kubikmeter LNG von der Jamal-Halbinsel in EU-Staaten ankamen, wovon knapp 3,2 Milliarden Kubikmeter in andere Länder weitergeleitet wurden.

Die Zustimmung aller 27 EU-Mitgliedstaaten zu den Sanktionen ist noch unklar. Diskussionen könnten auf einem Treffen der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel in dieser Woche stattfinden.

Das 14. Sanktionspaket, das im Zuge des anhaltenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vorbereitet wird, soll neben LNG-Sanktionen auch Maßnahmen gegen die Umgehung bestehender Russland-Sanktionen und eine Erweiterung der Liste von Personen und Einrichtungen umfassen, deren Vermögenswerte in der EU eingefroren werden müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic folgt auf Oliver Zipse bei BMW
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...

DWN
Politik
Politik Merz fordert Abschaffung: EU-Lieferkettengesetz wird deutlich gelockert
09.12.2025

Das EU-Lieferkettengesetz sollte Unternehmen weltweit verpflichten, Menschenrechte zu achten. Doch bevor es überhaupt greift, haben sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kosten für Wohnen und Essen fressen geringere Einkommen auf
09.12.2025

Wohnen und Lebensmittel werden teurer – doch die Härte trifft nicht alle gleich. Neue Daten der Statistiker zeigen, wie stark vor allem...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putins Besuch in Indien zeigt die gefesselten Hände des Kreml
09.12.2025

Wladimir Putins Besuch in Indien sollte Stärke demonstrieren, doch die Realität wirkt gegenteilig. Der Kreml ist stark von Ölexporten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Aktie: Rückkehr in die Gewinnzone trotz Sanierungsdruck
09.12.2025

Thyssenkrupp meldet wieder Gewinn, doch der Preis dafür ist hoch. Der Konzern kämpft mit sinkender Nachfrage, Sanierungsrückstellungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Butterpreis im Sturzflug: Milchbauern schlagen Alarm – "wirtschaftliches Desaster"
09.12.2025

Der Butterpreis rutscht auf 99 Cent je 250 Gramm und jubelnde Kunden treffen auf alarmierte Milchbauern. Hinter dem Preisschub steckt der...