Wirtschaft

Deutsche Weinbauern reüssieren im Export - starke Nachfrage aus China 

Deutschland ist berühmt für seine vorzüglichen Riesling-Weine. Das wird auch international anerkannt. Und es scheint so, als ob deutscher Wein im Ausland immer beliebter wird. Neueste Zahlen zeigen: Das Exportgeschäft gewinnt für die hiesigen Winzer an Bedeutung. Überraschend stark wächst der Markt in China.
15.06.2024 11:12
Aktualisiert: 15.06.2024 12:02
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Exportgeschäft mit deutschen Weinen hat im ersten Quartal 2024 stark zugelegt. Sowohl die Menge als auch der Wert der ausgeführten Weine legten in den ersten drei Monaten jeweils um neun Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu, wie das Deutsche Weininstitut in Bodenheim mitteilte. Damit wurden rund 283.000 Hektoliter im Ausland verkauft und dafür etwa 92 Millionen Euro eingenommen. Die jungen Winzer geben den neuen Takt vor.

Zweistelliges Wachstum bei China-Umsatz

Besonders die Exporte nach China sind stark angestiegen - um 47 Prozent auf 5,4 Millionen Euro und um 49 Prozent auf rund 10.000 Hektoliter. Zweistellige Umsatz- und Absatzzuwächse erzielten die deutschen Weinexporteure auch in den Niederlanden, Polen, Japan und Dänemark. Im polnischen Krakau zum Beispiel findet man bei Weißweinen neuerdings eher deutschen Wein auf den Getränkekarten der Restaurants als italienische oder französische Tropfen

Der Erfolg des deutschen Weins in China ist zum Teil auf die hohe Nachfrage nach Riesling-Weinen zurückzuführen. „Diese elegante Traube hat mit ihrer Vielseitigkeit und ihrer Fähigkeit, gut zu verschiedenen Speisen zu passen, die Herzen der chinesischen Weinkonsumenten erobert“, heißt es in einem Trend-Report. „Insbesondere junge Frauen im ganzen Land sind begeistert von der Aromen-Vielfalt des Rieslings. Aber auch andere deutsche Sorten wie Spätburgunder, Silvaner und Weißburgunder haben in China großen Anklang gefunden.“

Der Konsum deutschen Weißweins hat ein enormes Wachstumspotenzial auf dem fernöstlichen Markt entwickelt. Früher galten Bordeaux-Weine als das Statussymbol chinesischer Restaurants und Gastgeber. Mit zunehmendem Wissen über Weinqualität bei den Verbrauchern, ist es deutschen Winzern in den letzten zehn Jahren gelungen, immer weiter im Ranking nach oben zu klettern, wie die Absatzzahlen des Deutschen Weininstituts belegen.

Bereits 2023 war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 384 Millionen Euro gestiegen, vor allem wegen Preiserhöhungen. Für einen Liter Wein bekamen die Erzeuger im Ausland zwischen April 2023 und März 2024 rund 3,35 Euro, das waren 13 Cent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
avtor1
Peter Schubert

Peter Schubert ist stellv. Chefredakteur und schreibt seit November 2023 bei den DWN über Politik, Wirtschaft und Immobilienthemen. Er hat in Berlin Publizistik, Amerikanistik und Rechtswissenschaften an der Freien Universität studiert, war lange Jahre im Axel-Springer-Verlag bei „Berliner Morgenpost“, „Die Welt“, „Welt am Sonntag“ sowie „Welt Kompakt“ tätig. 

Als Autor mit dem Konrad-Adenauer-Journalistenpreis ausgezeichnet und von der Bundes-Architektenkammer für seine Berichterstattung über den Hauptstadtbau prämiert, ist er als Mitbegründer des Netzwerks Recherche und der Gesellschaft Hackesche Höfe (und Herausgeber von Architekturbüchern) hervorgetreten. In den zurückliegenden Jahren berichtete er als USA-Korrespondent aus Los Angeles in Kalifornien und war in der Schweiz als Projektentwickler tätig.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Vom Pflichttermin zum Strategiewerkzeug: Jahresgespräche im Wandel
08.10.2025

Was lange als lästige Pflicht galt, entwickelt sich zum strategischen Machtfaktor: Jahresgespräche sollen nicht mehr nur Protokoll...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU kämpft mit Umweltabgaben und Wettbewerbsdruck in der Düngemittelindustrie
08.10.2025

Die europäische Düngemittelindustrie steht unter erheblichem Druck. Hohe Produktionskosten, steigende Emissionsabgaben und der wachsende...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis klettert über 3.450 Euro: Zahl neuer Goldkäufer in Deutschland vervierfacht sich
08.10.2025

Der Goldpreis erreicht ein Rekordhoch nach dem anderen, auch in Euro, trotz ruhiger Märkte. Auch immer mehr Anleger in Deutschland...

DWN
Politik
Politik Regierungskrise in Frankreich - Premier ringt um Kompromiss
08.10.2025

Frankreich steht mitten in einer Regierungskrise vor einer Entscheidung. An diesem Mittwochabend endet eine Frist, die Präsident Emmanuel...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg heizt Klimakrise an - 237 Millionen Tonnen CO₂
08.10.2025

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur Zehntausende Menschen das Leben gekostet und Millionen in die Flucht...

DWN
Politik
Politik „Koalitionsausschuss der Ergebnisse“: Gelingen Durchbrüche bei Bürgergeld & Infrastruktur?
08.10.2025

Kanzler Friedrich Merz (CDU) und seine schwarz-rote Koalition haben sich für den Herbst einiges vorgenommen – und die Erwartungen sind...

DWN
Technologie
Technologie Wero soll PayPal Konkurrenz machen – und Europa weiter vom Bargeld entfernen
08.10.2025

Der europäische Bezahldienst Wero steht kurz vor dem Start im Online-Shopping. Noch in diesem Herbst sollen Kundinnen und Kunden erstmals...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektromobilität: Europas Nachfrage beflügelt Chinas Hybridfahrzeugindustrie
08.10.2025

Die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen wächst in Europa rasant. Während klassische Verbrenner an Marktanteilen verlieren, setzen immer mehr...