Politik

Spannung vor der Sachsen-Wahl: AfD und CDU in Umfragen fast gleichauf

Wenige Monate vor der Landtagswahl in Sachsen deutet eine neue Umfrage auf ein spannendes Duell hin: Die AfD liegt knapp vor der CDU, doch die Parteien sind fast gleichauf. Die AfD verliert im Vergleich zu früheren Erhebungen leicht an Boden.
20.06.2024 11:14
Aktualisiert: 20.06.2024 11:41
Lesezeit: 2 min
Spannung vor der Sachsen-Wahl: AfD und CDU in Umfragen fast gleichauf
Jörg Urban (r), Vorsitzender der AfD in Sachsen, verlässt nach seiner Rede im Plenum vor Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, das Rednerpult. In neuesten Umfragen liegen ihre Parteien gleichauf. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Kahnert

Rund zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl in Sachsen zeichnet sich nach einer aktuellen Insa-Umfrage ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen AfD und CDU ab. Die AfD ist demnach stärkste Kraft knapp vor der CDU, wie die am Mittwoch veröffentlichte Befragung zeigt. Sie büßt aber im Vergleich zu anderen seit Jahresanfang erstellten Umfragen zwei bis drei Prozentpunkte ein. Die sächsische AfD wird vom Verfassungsschutz des Landes als rechtsextremistisch eingestuft, wehrt sich derzeit aber juristisch dagegen.

Die AfD kommt der Umfrage zufolge aktuell auf 32 Prozent, die CDU auf 30 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht demnach 15 Prozent. Die anderen Parteien müssen um den Einzug in den Landtag bangen. Grüne und SPD kommen laut Umfrage auf jeweils 5 Prozent der Stimmen. Die Linke erreicht vier Prozent, die FDP zwei. Das Meinungsforschungsinstitut Insa befragte zwischen dem 10. und 17. Juni online 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Mitte März hatte eine Insa-Umfrage noch einen größeren Abstand ergeben: In der Befragung kam die AfD auf 34, die CDU auf 30 Prozent - genauso wie im Januar in einer Forsa-Umfrage.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine zuverlässigen Prognosen für den Wahlausgang.

AfD für Koalitionen offen

„Wir sind prinzipiell für die Zusammenarbeit mit jeder Partei offen, wenn es große Schnittmengen gibt“, sagte Sachsens AfD-Landeschef Jörg Urban gegenüber „MDR Aktuell“. Er könne sich aber auch vorstellen, dass die AfD bis zur Landtagswahl noch etliche Stimmen dazugewinne. „Wir wissen, dass wir in Sachsen ein Potenzial von bis zu 40 Prozent haben.“



Auch die sächsische CDU will stärkste Kraft werden. „Mit unserem Regierungsprogramm haben wir kluge Ideen für Sachsens Zukunft entwickelt“, sagte der sächsische CDU-Generalsekretär Alexander Dierks am Donnerstag. Sachsens SPD-Chef Henning Homann betonte derweil, dass Sachsen eine stabile Regierung und einen klaren Kurs brauche. „Die CDU wird das alleine nicht schaffen. Es geht darum, das Richtige für Sachsen zu tun. Petra Köpping und die SPD sind bereit, weiter Verantwortung dafür zu übernehmen.“

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wertete die Ergebnisse als Beleg dafür, dass die Bürger Veränderung wollen. „Wir konzentrieren uns weiter auf unsere inhaltliche politische Arbeit, die ganz offensichtlich von den Menschen in Sachsen anerkannt wird“, hatte die sächsische Parteichefin Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch gesagt. Das Wahlprogramm des BSW enthalte seriöse Lösungskonzepte, mit denen man die wichtigsten Probleme angehen könne. „Wir sind diejenigen, die die alten Kategorien von "Links" und "Rechts" schon längst hinter uns gelassen haben.“

Die sächsische Landtagswahl findet am 1. September statt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...

DWN
Politik
Politik Selenskyj nach Trumps Friedensplan: Ukraine könnte binnen 60 bis 90 Tagen wählen
10.12.2025

Seit dem russischen Überfall im Februar 2022 fanden keine Wahlen in der Ukraine statt. Die reguläre Amtszeit des Präsidenten lief im Mai...

DWN
Politik
Politik Trump-Doktrin: Weshalb die USA plötzlich Russlands Linie bedienen
10.12.2025

Mit provokanten Aussagen über Putin, Selenskyj und die Zukunft Europas treibt Donald Trump eine neue US-Außenpolitik voran, die immer...

DWN
Technologie
Technologie Stromexport: Frankreich produziert klimafreundlichen Überschuss
10.12.2025

Frankreich produziert in den kommenden Jahren deutlich mehr Strom, als das Land verbraucht. Diese Überkapazität eröffnet neue...

DWN
Politik
Politik Wird Brüssel das Verbot konventioneller Motoren lockern und E-Auto-Quoten für Unternehmen einführen?
10.12.2025

Die EU stellt die Weichen für die Zukunft der europäischen Autoindustrie. Brüssel erwägt eine Abschwächung des Verbots klassischer...

DWN
Finanzen
Finanzen Optimismus für europäische Banken und der Auftakt zu 2026
09.12.2025

Die Wall Street steht vor Rekorden. Analysten sehen starke Impulse für 2026, doch warnen vor Risiken. Banken glänzen, Bitcoin sorgt für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Voith: Maschinenbauer streicht 2.500 Stellen
09.12.2025

Der Maschinenbauer Voith plant in Deutschland den Abbau von bis zu 2.500 Stellen. Grund sind strukturelle Probleme wie hohe Energie- und...