Unternehmen

Frankfurter Flughafen bleibt uneinsichtig: „Unser Sicherheitskonzept hat gegriffen“

Fraport, die Betreiber des Frankfurter Flughafens, sind uneinsichtig. Niemand verletzt, keine Probleme, alles solide gelaufen. Das Sicherheitskonzept habe sich bewährt. Die gestrandeten Reisenden dürften das anders sehen.
28.07.2024 17:08
Lesezeit: 1 min
Frankfurter Flughafen bleibt uneinsichtig: „Unser Sicherheitskonzept hat gegriffen“
Vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe protestieren Klimaaktivisten mit einem Plakat gegen einen Prozess zur Frage, ob Straßenblockaden Nötigung sind. (Foto: dpa) Foto: Uli Deck

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hält nach der Klebeaktion von Klima-Demonstranten an seinem Sicherheitskonzept fest. In der Gesamtsicht habe es am Donnerstagmorgen „sehr, sehr solide funktioniert“, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Betrieb am größten deutschen Flughafen ist am Freitagmorgen geregelt angelaufen - nach mehr als 250 Annullierungen vom Vortag.

Trotz der Einschränkungen des Flugbetriebs sei definitiv niemand zu Schaden gekommen, weil das mehrstufige System gegriffen habe, sagte der Fraport-Sprecher. So sei nach dem illegalen Überwinden des Zauns unmittelbar Alarm ausgelöst worden und auch die Einsatzkräfte seien unter Berücksichtigung der Geländegröße sehr schnell vor Ort gewesen. Trotzdem hatten sich die Demonstranten bereits an mehreren Stellen an den Boden geklebt.

Niemand ist zu Schaden gekommen

Der Flugbetrieb war am Donnerstagmorgen unmittelbar eingestellt worden, um keine Menschenleben zu gefährden. Fraport-Chef Stefan Schulte sagte dazu auf dem Portal LinkedIn: „Durch die gute Koordinierung und den schnellen Zugriff der Einsatzkräfte ist niemand zu Schaden gekommen – und das ist definitiv am wichtigsten.“

Der Einsatz werde nachgearbeitet und mit den Sicherheitskräften im regelmäßigen Austausch besprochen, erklärte der Fraport-Sprecher. Es sei aber noch zu früh, konkrete Maßnahmen zu benennen. Der Flughafenverband ADV hatte sich skeptisch gegen mögliche politische Vorgaben zur Sicherheitsausstattung gezeigt, wie sie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gemeinsam mit den Ländern erarbeiten will. „Wir können nicht 350 Kilometer deutschen Flughafenzaun kontrollieren. Überspitzt gesagt: Eine Überwachung wie an der innerdeutschen Zonengrenze ist nicht realistisch“, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.

Besetzer alle wieder auf freiem Fuß

Die Polizei hat die acht festgenommenen Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ noch am Donnerstag wieder auf freien Fuß gesetzt. Es handelte sich laut Frankfurter Polizeipräsidium um vier Männer, zwei Frauen und zwei nicht-binäre Personen im Alter zwischen 20 und 44 Jahren. Sie seien sämtlich nicht in Hessen gemeldet.

Sie müssen sich nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, des Hausfriedensbruchs, der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verantworten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...