Politik

Zu wenig Grün: Viele Städte fallen im Hitze-Check durch

Wo viel asphaltiert ist, wird es im Sommer schnell unerträglich heiß. Hohe Bäume und Grünflächen können helfen. Doch gibt es davon genug?
03.08.2024 08:57
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Zu wenig Grün: Viele Städte fallen im Hitze-Check durch
Nu im Grünen ist die Hitze erträglich: Mann im Schatten der Bäume am Rhein bei viel Sonne, kaum Wolken und Höchsttemperaturen von 30 bis 33 Grad. (Foto: dpa) Foto: Roberto Pfeil

Viele Städte schützen ihre Bewohner nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe nicht gut vor sommerlicher Hitze. Hier gibt es einer Untersuchung zufolge zu wenig Bäume und Hecken und zu viel versiegelte Fläche. Die Städte entwickelten sich dadurch zu „Hitze-Höllen“, kritisiert die Lobbyorganisation. „Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend“, hieß es.

Für ihren Hitze-Check ließ die Umwelthilfe Satellitendaten auswerten und verglich Flächenversiegelung und Grünausstattung der 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern. Das Ergebnis: 24 Städte fielen in beiden Kategorien durch, weitere 82 Städte schnitten zumindest in einer Kategorie schlecht ab. Zugleich verteilte die Umwelthilfe aber auch 84 grüne Karten an Städte mit vergleichsweise wenig Versiegelung und viel kühlendem Grün.

Berlin beim Hitzeschutz vergleichsweise gut

Besonders schlecht schnitten Städte im Süden Deutschlands ab, konkret Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), Heilbronn (Baden-Württemberg), Regensburg (Bayern), Worms, Mainz (beide Rheinland-Pfalz), Ludwigsburg (Baden-Württemberg) und Ingolstadt (Bayern). Als vorbildlich dagegen stufte die Umwelthilfe zum Beispiel Detmold, Ratingen (beide Nordrhein-Westfalen), Potsdam (Brandenburg), Jena (Thüringen) und Hattingen (NRW) ein. Auch Berlin schnitt mit Platz 21 vergleichsweise gut ab – deutlich besser als Hamburg, München oder Frankfurt.

Angesichts des Klimawandels seien Grünflächen und unversiegelte Böden, wo Wasser versickern könne, besonders wichtig, betonte die Umwelthilfe. Noch effektiver als Rasenflächen seien aber Bäume, Büsche und Wiesen. Besonders große Bäume hätten einen kühlenden Effekt. Die Organisation fordert die Bundesregierung auf, bundesweite Standards für die Begrünung zum Beispiel von Schulhöfen vorzuschreiben.

Regierung erarbeitet Strategie

Bauministerin Klara Geywitz hat gerade erst eine Strategie zum Schutz vor Hitze vorgelegt. Darin werden ebenfalls mehr Parks, Straßenbäume und grüne Dächer empfohlen. Damit Pflanzen in längeren Trockenperioden nicht vertrockneten, müssten Flächen geschaffen werden, wo Regen versickern könne. „Wer frisches Geld aus unseren Förderprogrammen will, muss Klimaanpassung mitdenken und nachweise“, hatte Geywitz zudem erklärt. Gefördert werde zum Beispiel, dass Flüsse von Beton befreit sowie betonierte Plätze aufgegraben und begrünt werden.

Der Sozialverband Deutschland wertete das als wichtigen ersten Schritt. Besonders ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Behinderungen sowie Bewohner von schlecht isolierten Wohnungen müssten besser geschützt werden. Hier müssten Bund, Länder und Kommunen nun an einem Strang ziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Schnappen Sie sich den COME Mining Cloud-Mining-Vertrag und starten Sie Ihre Mining-Reise ganz einfach mit einem stabilen Tageseinkommen von über 7.000 $

Bei unseren Recherchen zum Bitcoin-Mining stellten wir fest, dass das traditionelle Mining-Modell für die meisten Nutzer ungeeignet ist....

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte unter Druck: Wie private Kreditmärkte einen Börsencrash begünstigen
15.10.2025

Die Finanzmärkte sehen sich neuen Risiken ausgesetzt, die im schlimmsten Fall zu einem Börsencrash führen könnten. Besonders die...

DWN
Panorama
Panorama Mehr Demenz-Todesfälle in Deutschland registriert
15.10.2025

Immer mehr Menschen in Deutschland sterben an Demenz. Besonders betroffen sind Frauen – doch bei Männern steigt die Zahl besonders stark.

DWN
Politik
Politik Migration: Großteil der Geflüchteten armutsgefährdet
15.10.2025

Viele der in Deutschland lebenden Flüchtlinge gelten laut einer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) als...

DWN
Finanzen
Finanzen Ethereum-Kurs erholt sich nach Marktrückgang: Chancen für Kryptowährung
15.10.2025

Die weltweiten Finanzmärkte stehen unter Druck, während geopolitische Spannungen Investoren verunsichern. Der Ethereum-Kurs rückt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen US-Autoindustrie: Autokonzern Stellantis investiert Milliarden in den USA
15.10.2025

Der Opel-Mutterkonzern Stellantis will das lahmende Geschäft auf dem wichtigen US-Markt ankurbeln und nimmt dafür viel Geld in die Hand....

DWN
Politik
Politik Ärztliches Attest: Warken offen für Gespräche über Lockerung bei Krankschreibungen
15.10.2025

Der Chef darf ab dem ersten Krankheitstag ein ärztliches Attest verlangen. Diese Regel zu ändern, könnte Ärzte entlasten. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Die besten S&P 500-Aktien: Laut Analysten sollten Anleger diese Aktien aus dem S&P 500 jetzt kaufen
15.10.2025

Analysten empfehlen zehn S&P 500-Aktien zum Kauf. Doch während die Anleger an der Wall Street jubeln, bleibt die Frage: Sind sie wirklich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Öl in der Nordsee: Internationale Konzerne erzielen Milliardenumsätze
15.10.2025

Die Nordsee ist ein wichtiger Schauplatz der globalen Energiebranche, in dem internationale Konzerne hohe Umsätze erzielen und zugleich...