Unternehmen

Schleppende Konjunktur belastet Jungheinrich - Jahresprognose bestätigt

Die Geschäfte des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich sind im zweiten Quartal wie erwartet schwächer verlaufen. Die höheren Kosten durch Tarifabschlüsse und Personalaufbau konnte Jungheinrich zwar nicht ganz kompensieren, schnitt insgesamt aber etwas besser ab, als von Analysten befürchtet.
10.08.2024 15:00
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Umsatz ging um 1,4 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zurück, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Die weiterhin schwache Entwicklung der deutschen Wirtschaft habe sich in den ersten sechs Monaten bemerkbar gemacht, sagte Unternehmenschef Lars Brzoska laut Mitteilung. Er bestätigte die Jahresziele. Die Aktie legte zu.

Die im MDax notierten Vorzugspapiere gewannen zeitweise sieben Prozent und setzten ihre vor wenigen Tagen begonnene Erholung damit beschleunigt fort. Zuvor hatten sie seit Anfang April über ein Drittel verloren, nachdem sie im ersten Jahresviertel Kursgewinne eingefahren hatten. Seit Jahresbeginn steht nun ein Minus von 13 Prozent. Die Vorzugsaktien machen nur knapp die Hälfte des Jungheinrich-Kapitals aus. Der Rest sind Stammaktien im Besitz der Erben des Firmengründers.

Jungheinrich könnten Abwärtstrend brechen

Im aktuell schwierigen Geschäftsumfeld schlage sich der Gabelstaplerhersteller recht gut, kommentierte Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher. Jungheinrich und sein deutscher Hauptkonkurrent Kion leiden unter der schwächelnden Wirtschaft. Die Investitionsbereitschaft vieler Kunden hält sich in Grenzen, auch wegen der geopolitischen Unsicherheiten und weil die Zinsen hoch sind.

Im zweiten Quartal verzeichnete Jungheinrich Aufträge mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Euro – ein Rückgang von 2,4 Prozent. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 1,4 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zurück. Dies bedeutete jeweils auch einen leichten Rückgang im Vergleich zum Jahresauftakt.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um 2,3 Prozent auf 113 Millionen Euro. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten allerdings mit noch etwas stärkeren Rückgängen gerechnet. Unterm Strich verdiente Jungheinrich unter anderem dank eines besseren Finanzergebnisses mit 75,2 Millionen Euro etwas mehr als im Vorjahreszeitraum

Insgesamt erschienen die Resultate solide und stünden im Einklang mit dem Unternehmensausblick, schrieb Philippe Lorrain vom US-Analysehaus Bernstein Research. Der schwächere Auftragseingang überraschte ihn nach den jüngsten Resultaten des Wettbewerbers Kion nicht mehr.

Die Jahresziele von Jungheinrich sehen 2024 einen Umsatz von 5,3 bis 5,9 Milliarden Euro vor. Davon sollen vor Zinsen und Steuern 7,6 bis 8,4 Prozent als operativer Gewinn bleiben. Im Halbjahr betrug die Marge 8,2 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

 

DWN
Politik
Politik USA liefern wieder Waffen mit europäischem Geld
18.09.2025

Die USA nehmen Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf – doch diesmal zahlt Europa. Für Deutschland könnte das teuer und politisch...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Deutschland: Käufer kehren zurück, Zinsen steigen
18.09.2025

Der deutsche Immobilienmarkt lebt wieder auf. Mehr Käufer greifen zu, doch steigende Bauzinsen bremsen die Euphorie. Während die...

DWN
Politik
Politik Fed senkt Leitzins: Trump drängt auf geldpolitischen Kurswechsel
18.09.2025

Die US-Notenbank senkt erstmals seit Ende 2024 den Leitzins – ein Schritt, der tief in die innenpolitische Auseinandersetzung hineinragt....

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Deutschland: Wieso sich so viele Deutsche Geld für Lebensmittel leihen
18.09.2025

Brot, Milch, Schulden: Mehr als die Hälfte der unter 50-Jährigen greift für Alltagsausgaben zum Kredit – oft bei der Familie. Wer...

DWN
Politik
Politik Draghi-Report: Ohne gemeinsame EU-Schulden verliert Europa gegen alle
18.09.2025

Ein Jahr nach seinem wegweisenden Draghi-Report warnt Mario Draghi vor einer dramatisch verschlechterten Lage der EU. Der ehemalige...

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...