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Social-Media-Trend: Generation Z entdeckt Facebook, Boomer hingegen TikTok

Lesezeit: 3 min
19.08.2024 08:45  Aktualisiert: 01.01.2030 09:00
Ein überraschender Wandel zeigt sich im Social-Media-Nutzungsverhalten: Während Facebook unerwarteten Zulauf von Gen-Z-Users bekommt, fühlen sich vermehrt „Boomer“ auf Tiktok wohl. Diese Entwicklung sollten Sie für die richtige Marketingstrategie- und Zielgruppe Ihres Unternehmens im Auge behalten. Was sind die Gründe für den Generationswechsel?
Social-Media-Trend: Generation Z entdeckt Facebook, Boomer hingegen TikTok
Generationswechsel im Social-Media-Kosmos: Tiktok erfährt einen Boomer-Boom und Facebook wird bei Generation Z immer beliebter. (Foto: dpa)
Foto: Christoph Dernbach

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Die Möglichkeiten und positiven Auswirkungen von Social Media für KMU sind vielen Unternehmern bereits bewusst. Gerade für den Mittelstand nehmen Marketing-Strategien für Social-Media-Kanäle an Bedeutung zu: Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen tun sich schwer, die richtigen Posts, Reels oder Grafiken auf dem richtigen Social-Media-Kanal abzusetzen. Dabei ist es für ein gutes Marketing elementar, die richtige Plattform auszuwählen, damit die Eigenwerbung oder das Produkt auch bei der richtigen Zielgruppe ankommt.

Generationswechsel bei Social-Media

Lange Zeit hat sich bei den Zielgruppen verschiedener Social-Media-Plattformen nichts Bedeutendes mehr verändert. In der allgemeinen Wahrnehmung vergnügt sich Generation Z auf Tiktok und Snapchat, während das ehemals unter Millenials so beliebte Facebook schleichend von Baby-Boomern übernommen und ihnen schließlich durch eine Flucht zu Instagram mehr oder weniger kampflos überlassen wurde.

Wie eine aktuelle Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Emarketer zeigt, ist der demografische Status Quo aber wohl doch nicht in Stein gemeißelt. Denn Tiktok erfährt einen Boomer-Boom und Facebook wird plötzlich bei Generation Z immer beliebter.

Facebook: Zielgruppe Generation Z

Tatsächlich soll Facebook Berechnungen zufolge bis 2028 einen Zuwachs der Generation-Z-Userschaft von beinahe acht Prozent erhalten. Laut der in den USA erhobenen Zahlen, dürften die jungen Nutzer in vier Jahren dann statt der heutigen 49 Prozent (33,9 Millionen) schon 56,9 Prozent (40,5 Millionen) des Gesamtpublikums auf Facebook ausmachen.

Das ist vor allem für Unternehmen relevant, die ihre Waren auf dem Facebook-Marketplace anbieten. Der ist bei Generation Z sehr beliebt: Junge Menschen zeigen ein großes Kaufpotenzial auf der Plattform. 75 Prozent der Nutzer:innen im Alter von 15 bis 26 haben im vergangenen Jahr die E-Commerce-Funktion genutzt, um etwas zu kaufen.

Die übrigen Generationen ziehen sich eher aus Facebook zurück, was insgesamt zu einem Rückgang der User-Zahlen und gleichzeitig zu einer durchschnittlichen Verjüngung des Publikums führt. Insgesamt verkürzt sich die Zeit, die User auf der Plattform verbringen.

Gründe für Generationenwechsel

Bei Tiktok steigen die Gesamtzahlen weiterhin an, was zeigt, welch großer Beliebtheit sich das Format nach wie vor erfreut. Allerdings kommen überraschenderweise seit kurzem immer mehr ältere Nutzer aus der Boomer-Generation dazu. Bis nächstes Jahr wird ein Zuwachs von 10,5 Prozent erwartet, also 8,7 Millionen auf 9,7 Millionen.

Die Gründe für den Generationenwechsel auf den Plattformen sind vielfältig. Einerseits scheinen Gen-Z-User die speziellen Facebook-Funktionen wie Events planen, spezielle Interessensgruppen und den besagten Marktplatz für sich entdeckt zu haben.

Andererseits wollen ältere Semester am Zahn der Zeit bleiben und haben dabei durch Tiktoks niedrigschwellige Zugänglichkeit keine größeren Probleme.

Zudem findet laut der Studie gerade generell eine demografische Veränderung statt, deren Auswirkungen sich erst nach und nach zeigen, weil immer mehr Gen-Z-User volljährig werden und die Zielgruppe ihr ganzes Potenzial auf Social-Media noch gar nicht entfalten konnte. Immer noch sind 36 Prozent der Generation unter 18 Jahre alt und viele fangen gerade erst an, soziale Medien zu nutzen.

Mittelstand: Was bedeutet das fürs Marketing?

Aus Marketingperspektive sollte man diese Entwicklung unbedingt im Blick behalten und Strategien anpassen. Wie das Search Engine Journal nahelegt, ist es dabei besonders wichtig, sich zwar an den neuen Zielgruppen zu orientieren, das Kernpublikum der unterschiedlichen Plattformen aber nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn man auf Tiktok jetzt ältere Menschen erreichen kann, bleibt es doch vorrangig ein Medium für Jüngere.

Außerdem kann festgehalten werden, dass Facebook sich am meisten verändert. Die Plattform verjüngt sich offenbar gerade, es wird aber insgesamt deutlich weniger lang mit ihr interagiert. Das heißt, die Marketing-Strategie muss sehr zielgerichtet sein und schnelle Effekte erzielen.

TIPP: Die Generation Z sucht bevorzugt auf Social-Media-Plattformen nach Produkten, anstatt Google zu verwenden. Der Trend geht zu vertrauenswürdigen Quellen auf Social-Media-Seiten und weg von Suchmaschinen. Unternehmen sollten deshalb neben SEO-Maßnahmen auch Social-Media-Kanäle nutzen, um die richtige Zielgruppe zu erreichen.

 

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Mirell Bellmann schreibt als Redakteurin bei den DWN über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zuvor arbeitete sie für Servus TV und den Deutschen Bundestag.


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