Weltwirtschaft

Chinas Exportkrise: Ein Weckruf für deutsche Unternehmen

Lesezeit: 2 min
14.10.2024 15:02
Chinas Außenhandel wächst langsamer als erwartet! Welche Auswirkungen haben die schwachen Importe auf die Wirtschaft? Erfahren Sie, wie Analysten die aktuelle Situation einschätzen und was das für Deutschland bedeutet.
Chinas Exportkrise: Ein Weckruf für deutsche Unternehmen
Im September sank das Exportwachstum in China deutlich, was deutsche Unternehmen belastet. (Foto: dpa)
Foto: Li Ziheng

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Der Außenhandel Chinas hat im September langsamer als erwartet zugelegt – ein Rückschlag für die angeschlagene Wirtschaft des Landes. Wie die Daten der Pekinger Zollbehörde zeigen, stiegen die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft weltweit im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent. Die Importe wuchsen um 0,3 Prozent. Beide Werte blieben hinter den Erwartungen der meisten Analysten zurück. Diese hatten laut dem Finanzdienst Bloomberg Zuwächse von 6 und 0,8 Prozent prognostiziert.

Nachfrage aus Deutschland erneut rückläufig

Deutsche Unternehmen sahen sich erneut mit geringerer Nachfrage aus China konfrontiert. Die chinesischen Importe aus Deutschland gingen im September um 4,9 Prozent zurück. Dagegen stiegen die chinesischen Exporte in die Bundesrepublik um 9,7 Prozent.

"Der Handel bleibt hinter den Erwartungen zurück und kommt weiterhin nicht in Schwung", kommentierte Maximilian Butek, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Ostchina, die neuen Zahlen. Insbesondere die schwachen Importe aus Deutschland offenbarten das niedrige Investorenvertrauen im Privatsektor sowie die Konsumzurückhaltung im Land. "Das ist keine gute Kombination, und es bleibt abzuwarten, ob die konjunkturfördernden Maßnahmen der Zentralregierung hier eine Verbesserung herbeiführen können", so Butek weiter.

Unklarheiten beim Konjunkturprogramm Pekings

Die Konjunkturdaten in China bereiteten Experten zuletzt Sorgen. Peking kündigte daraufhin in der vergangenen Woche ein umfassendes Konjunkturpaket an. Allerdings ließ die Regierung wichtige Details vermissen, etwa die Größe eines in Aussicht gestellten Fiskalpakets, mit dem die Wirtschaft angekurbelt werden könnte.

Konsum und Arbeitslosigkeit belasten die Wirtschaft

Vor allem die Probleme im Immobiliensektor trugen zuletzt zum schleppenden Konsum vieler Verbraucher bei, die ihr Geld eher zusammenhalten als ausgeben. Zusätzlich suchen viele Menschen nach Arbeit. In der Altersgruppe von 16 bis 24 Jahren stieg die offizielle Arbeitslosenquote auf 18,8 Prozent. Die in den letzten Monaten meist soliden Exportzahlen waren dagegen eine Unterstützung für die Wirtschaft.

BIP-Zahlen am Freitag – Wachstumsziel in Gefahr

In den letzten Wochen stiegen die Aktienkurse in China und Hongkong aufgrund von Ankündigungen über Stimulus-Maßnahmen der chinesischen Regierung stark, bevor sie zuletzt wieder nachgaben. Peking plant, an diesem Freitag die Wachstumszahlen für das dritte Quartal zu veröffentlichen. Ökonomen äußerten Zweifel, dass Peking das selbst gesteckte Wachstumsziel von fünf Prozent für 2024 ohne ein umfangreiches Hilfspaket für die Wirtschaft erreichen wird.


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