Seit dem Jahr 2022 hat sich der Anteil an Kaufimmobilien mit Wärmepumpen am Gesamtangebot im Markt fast verdreifacht, während der Anteil von Gasheizungen im selben Zeitraum um mehr als ein Zehntel gesunken ist. So kosten Wohnungen mit Wärmepumpen aktuell im Durchschnitt bis zu 20 Prozent mehr im Vergleich zu Immobilien, die mit Öl und Gas heizen. Bei Häusern mit Wärmepumpen müssen Käufer bis zu 13 Prozent mehr auf den Tisch legen.
In den Großstädten ist der Anteil von Immobilien mit Wärmepumpen jedoch deutlich geringer. Dort erschweren unter anderem geringere Eigentümerquoten und Mehrfamilienhäuser – der dominierende Gebäudebestand in den Metropolen – den Heizungsaustausch.
Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Immowelt-Analyse, die sich auf das Angebot und die Preise von Immobilien mit und ohne Wärmepumpe fokussiert hat.
Gesamttrend: Richtung Wärmepumpe
Im laufenden Jahr verfügten bereits 8,2 Prozent der auf Immowelt Portalen zum Kauf inserierten Wohnimmobilien über eine Wärmepumpe, verglichen mit 2,8 Prozent im Jahr 2022. Der Anteil habe sich innerhalb von nur zwei Jahren fast verdreifacht, so die Studie.
Immowelt Geschäftsführer Piet Derriks zufolge macht sich die Wärmewende in Deutschland zunehmend auf dem Immobilienmarkt bemerkbar: „Der starke Anstieg des Erdgaspreises im Zuge des Ukraine-Kriegs sowie das Gebäudeenergiegesetz haben für eine Heizungswende in Deutschland gesorgt“, so Derriks. Er sagte, der Trend ginge mehr und mehr in Richtung Wärmepumpe.
„Aufgrund der drohenden Kosten für den Betrieb oder den Tausch einer in die Jahre gekommenen Heizanlage, gilt eine energieeffiziente Heizung bei Kaufinteressenten zunehmend als zentrales Merkmal einer Immobilie.“
Starker Rückgang bei Gasheizungen
Der Analyse zufolge werden Wärmepumpen immer beliebter, während sich Brennöfen mit fossilen Energieträgern vermehrt zu Auslaufmodellen entwickeln. Die meisten inserierten Wohnimmobilien verfügten zwar noch über eine Gasheizung, allerdings sei deren Anteil seit dem Jahr 2022 deutlich zurückgegangen – von 49,0 Prozent auf aktuell 41,9 Prozent.
Bei Ölheizungen ist die Entwicklung ähnlich, aber nicht so ausgeprägt: Vor zwei Jahren betrug der Anteil der mit Öl beheizten Immobilien noch 18,6 Prozent der inserierten Verkaufsobjekte, inzwischen sind es 17,8 Prozent.
Großstädte: Wärmepumpen-Anteil geringer, mehrere Herausforderungen
Am seltensten sind Immobilien mit Wärmepumpen in den großen Städten zu finden. In den Metropolen erschwert der begrenzte Platz und auch die im Vergleich zum ländlichen Raum deutlich geringere Eigentümerquoten den Heizungsaustausch. Außerdem dominieren Mehrfamilienhäuser. Eigentümer können sich nicht allein über den Einbau einer Wärmepumpe entscheiden und sind abhängig von der Entscheidung der Eigentümergemeinschaft.
Auch Fernwärme spielt in den Metropolen eine größere Rolle. In den 15 größten Städten (mit mehr als 500.000 Einwohnern) verfügen aktuell im Schnitt nur 2,4 Prozent der inserierten Kaufimmobilien über eine Wärmepumpe, so die Immowelt-Studie. In Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern fällt der Wärmepumpen-Anteil mit 5,1 Prozent etwas höher aus.
Preise: Immobilien mit Wärmepumpe kosten bis zu 20 Prozent mehr
In den 15 größten deutschen Städten liegt der Angebotspreis einer Eigentumswohnung mit Wärmepumpe im Mittel um 12,8 Prozent höher als für eine vergleichbare Immobilie mit Ölheizung. Häuser mit Wärmepumpe kosten durchschnittlich 10,5 Prozent mehr.
Weitere Ergebnisse zeigten, dass in Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern der Einfluss auf die Immobilienpreise noch größer ist: Dort erhöhen Wärmepumpen den Angebotspreis für Wohnungen im Vergleich zu Ölheizungen um 20,7 Prozent und bei Häusern um 13,3 Prozent.
Für die Berechnung des Anteils von Kaufimmobilien mit Wärmepumpen am Gesamtangebot wurden alle seit Januar 2019 auf Immowelt inserierten Angebote für Wohnungen und Einfamilienhäuser zum Kauf genutzt. Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren die über die letzten zwei Jahre auf Immowelt inserierten Angebote in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern.